Social Bookmarks: Hallo zusammen! Ich suche eine Befestigungslösungen für eine Lamellenfassade aus vertikalen Holzbretter bzw. bohlen. Die Fassade hat eine Gesamthöhe von ca. 7,50 und hinter der Fassade befinden sich unten, in der Mitte und oben Geschossdecken, die dem Gebäude eine Freiform geben. An diesen Decken sollen die Holzlamellen befestigt werden und zwar so, daß Sie auf der Gesamthöhe einmal auf der mittleren Decke geteilt werden und jeweils einen Fixpunkt (oben) und ein Gleitlager (unten) als Befestigung haben. Die Lamellen selbst sind aus Douglasien- oder Lärchenholz. Querschnitt ca. 3/25 cm Unten ein Beispiel Hat vielleicht jemand Details oder weitere Informationen dazu? | |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 15.08.2008 Uhrzeit: 15:23 ID: 30215 | Social Bookmarks: Was ich nicht verstehe ist das Gleitlager. Wieso sollen die Lamellen denn gleiten können? Die Längsausdehnung von Nadelholz beträgt etwa 0.1%, also wäre IMHO eine Befestigung mit etwas "Spiel" an den Befestigungspunkten doch ausreichend. Ich nehme einmal an, dass du von den Lamellen eine größere Anzahl befestigen möchtest , also muss deine befestigung gut und günstig sein und schnell zu montieren. Wie groß wird der Abstand zwischen den einzelnen Lamellen denn werden? Ich könnte mir vorstellen, du befestigst horizontal auf deinen Vorsprüngen eine Halfenschiene und schraubst an die Lamellen beidseitig einen Winkel an. Diese Winkel kannst du dann in die Halfenschienen befestigen. Beachte bitte, dass Lärchen- und Douglasienholz enorme Drehkräfte entwickeln beim Trocknen bzw. bei Witterungseinflüssen. Die scheren schnell mal eine 8er Schraube ab durch Verwindungskräfte des Holzes bei Sonneneinstrahlung. Hier mal in etwa mein Vorschlag: |
Social Bookmarks: Danke für Deine Antwort. Richtig es geht um eine größere Anzahl von Lamellen. Im angefügten Grundriß erkennst Du die Situation. ich muß die Lamellenfassade gleitend ausbilden, nicht nur wegen dem Holz, welches unter Feuchteeinfluß sich dehnt, sondern vor allem weil meine mittelere Decke weit auskragt und sich während der Bauphase um ca. 1,5 cm und in den darauffolgenden ersten 3 Jahren voraussichtlich nochmal um 1,5 cm am Rand senken wird. Deswegen Gleitlager. Hinzukommt, daß die oberste Decke (Flachdach) aus einer Stahlkonstruktion hergestellt werden wird und sich anders verformt. Ich möchte die Lamellen jeweils oben festmachen und unten in einer "Spange" gleiten lassen. Von der Bodenplatte sollen die Lamellen noch ca. 10 cm Abstand haben um nicht permanent dem Wasser ausgesetzt zu sein. Hier ist eine Art Stützenfuß als Gleitlager erforderlich. Ich habe auch Bedenken wegen dem möglichen Verdrehen der Lamellen. Evtl. muß ich mit BSH- oder KVH arbeiten um das zu vermeiden. Welche Holzsorte (es sollte hell sein) würdest Du denn nehmen? | |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 15.08.2008 Uhrzeit: 19:37 ID: 30219 | Social Bookmarks: Hmm, Das mit dem Gleitlager hab ich gefressen Das bedeutet aber auch, dass du genügend Freischnitt am Stoß läßt. Denn den Holz wird nicht in der Länge schrumpfen. Den gleitenden Anschluss kannst du bei meiner Konstruktion dadurch erzeugen, dass du dir Winkel mit einem Langloch fertigen läßt. Die Langlöcher dann auf die Lamellenseite. Die untere Schraube kann dann "wandern". An Holzarten liegst du mit Lärche oder Douglasie nicht verkehrt. Lärche ist wohl noch etwas widerstandsfähiger, aber andererseits auch "drehfreudiger". Beide Holzarten werden grau werden, was aber nicht schlimm ist IMHO. Deine Konstruktion läßt ja eine Farbbehandlung nicht wirklich zu, es sei denn, du findest eine tief eindringende Dünnschichtlasur, die dann im Holz geht verankert und nicht abregnet. Die Alternative wäre Bangirai, aber ob du Tropenholz nutzen willst/kannst, dass ist immer vom Bauherrn abhängig und letztendlich auch von deiner Einstellung dazu. Von BSH lass in diesem Fall die Finger, dass wird dir zu schnell kaputt gehen. Wie sieht den das Buget aus? Nimmst du Holz aus Kostengründen, aus ästhetischen Gründen oder warum? Wie lange soll deine Fassade halten? Welche alternativen Materialien könntest du wählen? Was wäre z.B. mit HPL-Lamellen (Trespa) oder mit Lamellen aus Recyclingkunststoff? Eventuell kämen sogar Alu-Verbundlamellen in Frage. |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 15.08.2008 Uhrzeit: 19:55 ID: 30220 | Social Bookmarks: Langlöcher klappern ja bis hier anstatt jede Lamelle gleitend auszuführen, könntest Du Sie ja auch auf ein Tragprofil schrauben, welches dann wiederum eine "gleitet", da spart man viele Lager, und in Deinem Besipiel (ist das die Kapelle von Reitermann/Sassenroth?) sieht es auch so aus als wären die Lamellen auf ein Tragprofil montiert. |
Social Bookmarks: Auf dem Beispielfoto ist die Versöhnungskapelle in Berlin zu sehen...ich glaube da hat die Kirchengemeinde sogar selbst Hand angelegt. Bei meinem Projekt geht es darum mit den Lamellen einen äußeren Vorhang zu erstellen, der die gerundete Freiform des Gebäudes sichtbar macht, aber dennoch Durchblicke bietet auf den eingestellten Baukörper, der eine völlig andere Geometrie hat. Die Lamellen dienen also hauptsächlich zur Formung des Baukörpers und um interessante Blickwinkel zu erzeugen. Das Gebäude ändert sich in der Betrachtung mit jedem Schritt, den man daran vorbei geht. Ic will auf jeden Fall helle heimische Hölzer für die Lamellen verwenden. Kein Tropenholz. Am Liebsten würde ich Eiche nehmen, weil es in diesem Kontext besonders passen würde, aber erstens teuer und zweitens nicht wettertauglich. Vergrauen ist nicht schlimm. Trespa bekomme ich nicht in der nötigen Materialstärke und zu teuer. Der Bauherr hat handwerklich selbst einige Möglichkeiten und ich möchte im Gelegenheit geben z.B. die Lamellen selbst zu warten, auszutauschen oder nachzujustieren, auch um Kosten zu sparen. Die erste Montage erfolgt natürlich durch eine Fachfirma. Das ganze Tragprofil gleitend auszubilden stelle ich mir wegen der Rundungen sehr schwierig vor. Eine Halfenschiene in der mittleren Betondecke ist eine einfachere Lösung, könnte ich mir vorstellen. Ich könnte mir die Befestigung auch auf die unten gezeigte Art vorstellen, aber die sichtbaren Bügel stören etwas das Bild. Die obere Stirnseite der Holzlamellen möchte ich evtl. mit einem transparenten Deckel abdecken, damit dort nicht direkt Feuchtigkeit reinzieht. | |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 15.08.2008 Uhrzeit: 20:43 ID: 30225 | Social Bookmarks: Na, was da klappert wäre noch zu hinterfragen? Ich würde bei diesen Geometrien dir Trage- bzw. Halteprofile fixieren. Die bekommst du bestenfalls vor Ort an die Rundungen angepasst. Ob die dann noch gleitend sein können? Ich würde so aus dem "Handwerkerbauchgefühl" raus sagen, die gleiten nicht gut. Zumal bei der Form des Baukörpers die Lamellen wohl einzeln angebracht und ausgerichtet werden müssen. Wenn für eine solche freiförmige Baugeometrie eine Unterkonstruktion gebaut werden soll, dann ist ein entsprechendes Aufmaß und die daraus abgeleitete Arbeitsvorbereitung sehr aufwendig. Ich würde wirklich versuchen, eine Konstruktion zu finden, welcher einfache und kostengünstige Materialien zu Grunde liegen und die vor Ort - quasi 1:1 - angepasst und montiert werden kann. |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 15.08.2008 Uhrzeit: 20:52 ID: 30226 | Social Bookmarks: Die Idee mit dem umlaufenden Bügel finde ich sehr gut. Allerdings würde ich diesen Bügel dann auch am oberen Befestigungspunkt verwenden. Der Bügel verhindert sehr gut ein Verdrehen oder Aufreißen der Lamellen. Die Halfenschienen könntest du ja schon in den Beton eingießen lassen. Somit wäre die Befestigung sauber und druckfrei ausgeführt. An diesen Betonvorsprüngen im Nachggang was anzubringen durch Dübelmontage ist immer Shice Hier ist im Regelfall soviel bewehrungseisen drinne, dass man kaum einen Dübel setzen kann. Der untere Bügel müßte dann eben in einem Langloch an der Halfenschiene gleiten. Das könnte gehen. |
Social Bookmarks: Guter Hinweis mit dem Klappern. Die Formgebung ist nicht das große Problem, denn die Betondecke in der Mitte läßt sich relativ einfach in diese Form bringen. Auch die Stahlkonstruktion der oberen Decke (Flachdach) läßt sich mit einer oberen und unteren Platte in diese Form bringen. Die Kanten der beiden Decken müssen nur exakt übereinander liegen. Die Bodenplatte ist etwas freier, weil sie übersteht. Die Befestigung muß einzeln erfolgen, daß denke ich auch, aber mit einem Winkel in einer Halfenschiene müßte es gehen. Bin am überlegen, ob ich selbst eine Haltevorrichtung "erfinden" soll und in Kleinserie beim Schlosser herstellen lasse. Wir hatten in einem anderen Fall mal ein spezielles Stahlteil, welches wir ca. 500 mal benötigt haben. Das war gar nicht mal teuer. | |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 18.08.2008 Uhrzeit: 08:58 ID: 30244 | Social Bookmarks: Hallo, Ich würde so in etwa wie im zweiten Anhang eine Befestigung mit einer Art T-Blechkonsole vorsehen, die Lamelle wird dann geschlitzt und mit Zapfen montiert. So bleibt die Befestigung unsichtbar. Bei kleinen leichten Lamellen wird normalerweise von hinten auf eine UK vormontiert, die dann in handlichen Feldgrössen an die Fassade angebracht wird. Bei Deinem Fall mit Ein- und Durchsichten und relativ grossen und schweren Lamellen würde ich aber eher die Konsolen vorschlagen. Nehme auf jeden Fall eine unsichtbare Befestigung, sichtbare Winkel etc sind bei Deinem Entwurf auf jeden Fall unangebracht. |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 18.08.2008 Uhrzeit: 09:53 ID: 30246 | Social Bookmarks: noone - ich widerspreche dir ungern aber welcher Monteur hat so schmale Chirurgenfinger, dass er bei 25cm tiefen Lamellen noch eine Schraube zwischenbringen kann, um den Zapfen zu verriegeln. Ich würde dies als eine sehr montageunfreundliche Variante empfinden. Hast du eine Skizze darüber, wie du dir das vorstellst? Vieleicht hab ich ja auch nur dein Montageprinzip nicht gecheckt. Gruß Martin |
Social Bookmarks: Natürlich wäre eine unsichtbare Befestigung das Opitmale. Ich denke aber, daß diese hier in meinem Fall mit diesen schwereren Holzlamellen sehr aufwendig und teuer werden wird. Ich denke, daß man einen ähnlichen Effekt auch mit weniger Aufwand realisieren kann. Ich könnte mir vorstellen, daß die Befestigungsmittel, Winkel etc. einfach in verzinktem, nicht glänzendem Stahl ausgeführt werden und sich in den "schattigen" Zwischenräumen der Lamellen stark zurücknehmen. Ich habe Bedenken, daß bei der geschlitzen Variante nicht genug Material beiderseits des Schlitzes über bleibt um die Lamelle dauerhaft zu halten. Die Lamelle soll nur ca. 30 mm breit sein und könnte durch das Schlitzen auch zum Aufreißen neigen, gerade wenn durch Wind eine gewisse Biegung auftritt. Ich könnte mir auch eine Art Hakenlösung vorstellen, bei der die Lamelle, ähnliches wie bei den Bändern eines normalen Türblattes, in zwei Haken eingehangen wird und durch einen Splint gesichert wird. | |
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