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Datum: 18.02.2013
Uhrzeit: 10:39
ID: 49508



AW: Dampfbremse vs Dampfsperre bei Flachdach mit Alwitra?!

#1 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Max2011 Beitrag anzeigen
...Die relative Luftfeuchtigkeit war enorm mit fließend Wasser von den Fenstern. Die Hygrometer zeigen nun, nach ca. 30 Tagen Werte um die 70% an...
Uns wurde in Bauphysikvorlesungen immer noch eingetrichtert: "baut innen dichter als außen (zumindest wenn ihr nicht in tropischem Klima baut)"
Die Dampfsperre muss auf der Innenseite bereits an einer Schicht ansetzen, die noch eine genügend hohe Oberflächentemeratur aufweist (bei 50% Luftfeuchte über 9°C um Tauwasserausfall zu unterbinden - über 12°C um Schimmelrisiko zu minimieren).
Mit anderen Worten: der Feuchtigkeitsaustausch von innen nach außen über die Dämmung soll auf Fehlstellen in der Abdichtung reduziert werden. Dies ist umso wichtiger je dicker die Dämmschicht ist.
Ein planmäßiges Ablüften der Luftfeuchte muss entweder über regelmäßiges Lüften, eine Lüftungsanlage, oder als Notbehelf über eine Ausnahme der Fensterdichtung erfolgen.
Übrigens fällt auf 2-Scheibenisolierglas ohne "warme Kante"/mit Aluminiumabstandshaltern systembedingt Wasser aus/ diese Fenster erfüllen nicht die Kriterien einer gewissenhaften Isothermenberechnung. Dies ist deshalb nicht so tragisch, weil Glas kein guter Nährboden für Schimmelpilz ist. Die Dämmung ist zwar auch hydrophobiert (bei Mineralwolle), wenn sie im Winter nass wird, kann sie aber erst im Sommer wieder trocknen - bei entsprechender Dämmungsdicke ist dannn der Schimmel ganz schnell vorhanden (+ verminderte Dämmleistung).
Sprich: je besser ich Dämme, desto dichter muss ich innen sein.
Am besten ist die Planung von Anschlussdetails generell mit Hilfe von Isothermenberechnungen durchzuführen.

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Datum: 18.02.2013
Uhrzeit: 10:44
ID: 49509



AW: Dampfbremse vs Dampfsperre bei Flachdach mit Alwitra?!

#2 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von lalahmpf Beitrag anzeigen
...Sprich: je besser ich Dämme, desto dichter muss ich innen sein...
Bei deutschem Klima zumindest

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Beitrag
Datum: 18.02.2013
Uhrzeit: 11:45
ID: 49510



AW: Dampfbremse vs Dampfsperre bei Flachdach mit Alwitra?! #3 (Permalink)
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Zitat:
Dampfsperre
vielleicht können wir Dein Bauko Vorlesungswissen mal auf den neuesten
Stand bringen, dazu aus dem verlinkten Beitrag:
Zitat:
..., da das größere Problem nicht Diffusion, sondern die Dampfkonvektion ist, d.h.
durch Fehlstellen in die Konstruktion eingetragene Feuchtigkeit.
Diese ist niemals völlig auszuschließen und nach Künzel mit 250g/m² in eine
Zahl gepresst. Diese Rücktrocknungsreserve kommt wohlgemerkt zu der
durch Diffusion eingetragenen Feuchtigkeit hinzu. Dies ist insbesondere
bezüglich des Holzschutzes interessant (Gebrauchsklasse 0 gem.
DIN68800-2!)...
Das ist mittlerweile auch in die neueste Holzbaunorm eingeflossen:

Zitat:
Zitat von Text DIN 68800-2 Holzschutz - Teil 2: Vorbeugende bauliche Maßnahmen im
Hochbau, Ausgabe 2012-02
Abschnitt 5.2.4:
„Für beidseitig geschlossene Bauteile der Gebäudehülle ist bei der Berechnung
mit den Verfahren nach DIN 4108-3 (Glaser-Verfahren) zur Berücksichtigung
eines konvektiven Feuchteeintrages und von Anfangsfeuchten eine
zusätzliche rechnerische Trocknungsreserve ≥ 250g/(m²a) bei Dächern und
≥ 100 g/(m²a) bei Wänden und Decken nachzuweisen.“
Die differenzierte Betrachtung von Wänden und Decken ist unter den
Gelehrten noch strittig, nicht aber die Trocknungsreserve. Und genau die
Leckagen, die Max2011 erwähnt, sind der Grund für diese Reserve.
Im Baustellenalltag kann einfach keine mangelfrei verlegte Dampfsperre
erreicht werden.

Der klassische Ablauf im Winter ist eigentlich der:
Dach zu, danach Putz- Estricharbeiten, wenn dann die Dämmung schon ein-
gebaut ist, nicht aber die Dampfbremse, verschärft sich das Problem, dass die
Baufeuchte (ohne Bautrocknung noch mehr) im Dachbereich kondensiert und
vom Holz aufgenommen wird. Dann kommt die Folie und das Wasser ist
gefangen. Leckagen in der Folie geben der Konstruktion dann den Rest.
Je nach Feuchtigkeitsanfall kann der Dachstuhl/Schalung dementsprechend schon
während der Gewährleistung fertig sein.
Wenn dann noch eine helle Dachabdichtung eingebaut wird, wird es selbst bei
eingehaltener Trocknungsreserve eng, außerdem hat die KM Varion nicht so eine
große Spreizung...

@Max2011: Gibt es einen Planer?

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Datum: 18.02.2013
Uhrzeit: 12:01
ID: 49511



AW: Dampfbremse vs Dampfsperre bei Flachdach mit Alwitra?! #4 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Kieler Beitrag anzeigen
vielleicht können wir Dein Bauko Vorlesungswissen mal auf den neuesten
da ich kein Bauohysiker bin gerne

Zitat:
Zitat von Kieler Beitrag anzeigen
...das größere Problem nicht Diffusion, sondern die Dampfkonvektion ist, d.h.
durch Fehlstellen in die Konstruktion eingetragene Feuchtigkeit...
Die durch dampfkonvektion bewegte feuchtigkeit diffundiert, sobald sie die Dämmung erreicht (Konvektion ~ Strömung ; Diffusion ~ Konzentrationsausgleich) - für die Betrachtung des Problems ist diese Unterscheidung unerheblich.
Fehlstellen sind immer vorhanden, aber auf ein Minimum zu redizieren und sollten durch Auswahl der falschen Folie schon gar nicht geplant werden.


Zitat:
Zitat von Kieler Beitrag anzeigen
Dann kommt die Folie und das Wasser ist
gefangen. Leckagen in der Folie geben der Konstruktion dann den Rest.
Feuchtigkeit von außen kommt z.B. durch den Regen. Eine Schlagregendichte Ausführung des Daches von außen ist zu gewährleisten. Eine Leckage hier ist zwingend zu beheben und kann nicht durch Trocknungsreserven ausgeglichen werden.
Wenn - warum auch immer - Feuchtigkeit im System vorhanden ist, wird sie wieder nach außen abgegeben, d.h. es sollte keine Dampfbremse außen angeordnet werden.

Feuchtigkeit von innen kommt durch Beheizung+Gebäudenutzung zustande (beheizte Luft kann mehr Wasser aufnehmen, gibt sie beim abkühlen wieder ab - z.B. auf dem Weg durch die Dämmung).
Diese Feuchtigkeit soll - abgesehen von Fehlstellen der Dampfdichtigkeit auf der Innenseite - bitte nicht durch die Dämmung geleitet werden, sondern durch z.B. Fensterlüftung, von innen nach draußen abgeleitet werden.

Soweit sehe ich keine Fehler in meinen Beiträgen?

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Datum: 18.02.2013
Uhrzeit: 12:07
ID: 49512



AW: Dampfbremse vs Dampfsperre bei Flachdach mit Alwitra?! #5 (Permalink)
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vielleicht liest Du Dir einfach die in dem verlinkten Beitrag verlinkten
Fachbeiträge mal durch, nimm Dir die Zeit, es lohnt sich!

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Datum: 18.02.2013
Uhrzeit: 15:20
ID: 49514



AW: Dampfbremse vs Dampfsperre bei Flachdach mit Alwitra?! #6 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Kieler Beitrag anzeigen
vielleicht liest Du Dir einfach die in dem verlinkten Beitrag verlinkten
Fachbeiträge mal durch, nimm Dir die Zeit, es lohnt sich!
Habe den Beitrag mal überflogen - eine Entscheidung der Ausführung ist demnach von der Dachneigung abhängig - als Königsweg wird eine feuchtevariable Dampfbremse empfohlen.


Zitat:
Zitat von Kieler Beitrag anzeigen
Der alte Bauphysik-
Merksatz zur Dampfdiffusion „innen dichter als
außen“ bedarf für außen
dampfdichte, flach geneigte
Konstruktionen einer erwei-
terten Neuformulierung:

Wenn außen dampfdicht,
dann innen so dif-
fusionsdicht wie nötig
(zur Begrenzung des Tau-
wassers auf ein zulässiges
Maß) und so diffusions-
offen wie möglich (zur
Schaffung einer mög-
lichst großen Verduns-
tungsreserve für „außer-
planmäßige Befeuchtun-
gen“ aus Konvektion,
Baufeuchte etc.).
Werde mir die Thematik beizeiten aber noch einmal in ruhe anlesen

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Datum: 18.02.2013
Uhrzeit: 21:39
ID: 49524



AW: Dampfbremse vs Dampfsperre bei Flachdach mit Alwitra?! #7 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von lalahmpf Beitrag anzeigen
Habe den Beitrag mal überflogen - eine Entscheidung der Ausführung ist demnach von der Dachneigung abhängig - als Königsweg wird eine feuchtevariable Dampfbremse empfohlen.




Werde mir die Thematik beizeiten aber noch einmal in ruhe anlesen
Zitat von Kieler
Der alte Bauphysik-
Merksatz zur Dampfdiffusion „innen dichter als
außen“ bedarf für außen
dampfdichte, flach geneigte
Konstruktionen einer erwei-
terten Neuformulierung:

Wenn außen dampfdicht,
dann innen so dif-
fusionsdicht wie nötig
(zur Begrenzung des Tau-
wassers auf ein zulässiges
Maß) und so diffusions-
offen wie möglich (zur
Schaffung einer mög-
lichst großen Verduns-
tungsreserve für „außer-
planmäßige Befeuchtun-
gen“ aus Konvektion,
Baufeuchte etc.).

d.h. heisst für mich nun:

1. lattung trocknen lassen
2. dämmung trocknen lassen
3. non stop lüften + umluft und luftentfeuchter
4. und jetzt habe ich folgendes verstanden...klimamembran ist sinniger denn sperre
richtig oder falsch ?!
5. ein thema ist mir noch eigefallen...was ist mit entspannungslüftern?!

vielen lieben dank für eure hilfe...ich weiss echt nicht mehr weiter... lg max

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Datum: 18.02.2013
Uhrzeit: 21:28
ID: 49523



AW: Dampfbremse vs Dampfsperre bei Flachdach mit Alwitra?! #8 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Kieler Beitrag anzeigen
vielleicht können wir Dein Bauko Vorlesungswissen mal auf den neuesten
Stand bringen, dazu aus dem verlinkten Beitrag:


Das ist mittlerweile auch in die neueste Holzbaunorm eingeflossen:


Die differenzierte Betrachtung von Wänden und Decken ist unter den
Gelehrten noch strittig, nicht aber die Trocknungsreserve. Und genau die
Leckagen, die Max2011 erwähnt, sind der Grund für diese Reserve.
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Der klassische Ablauf im Winter ist eigentlich der:
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gebaut ist, nicht aber die Dampfbremse, verschärft sich das Problem, dass die
Baufeuchte (ohne Bautrocknung noch mehr) im Dachbereich kondensiert und
vom Holz aufgenommen wird. Dann kommt die Folie und das Wasser ist
gefangen. Leckagen in der Folie geben der Konstruktion dann den Rest.
Je nach Feuchtigkeitsanfall kann der Dachstuhl/Schalung dementsprechend schon
während der Gewährleistung fertig sein.
Wenn dann noch eine helle Dachabdichtung eingebaut wird, wird es selbst bei
eingehaltener Trocknungsreserve eng, außerdem hat die KM Varion nicht so eine
große Spreizung...

@Max2011: Gibt es einen Planer?
leider nein habe alles selbst übernommen nachdem der eigentliche generalunternehmer mich betrügen wollte

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