Depression im Studium.

es ist wieder soweit: ich zweifel an meinen Fähigkeiten für das Studium.
Hatte gestern Präsi. Bin im 7.Semester und schon länger immer wieder die leise "Ahnung": so etwas wie "Architekturverständnis" haste wohl nicht...

Nun sieht es aber so aus: ich liebe mein Studium und es erfüllt mich, aber jetzt ist es mir schon zum 3.Mal passiert, dass so alles nicht stimmen wollte an dem "Entwurf". (ich wage es nicht von "architektur" zu sprechen.)

Dabei lief es in den wöchentlichen Konsultationen recht gut...fast immer.
Tatsache war wohl, dass meine Prof nicht mit der Wahrheit herausrücken wollte, mich bestärkt hat mein Projekt weiterzuentwickeln. Es fielen nicht selten so Sätze wie: "interessantes und schönes Projekt" oder "das gefällt mir" ... Jetzt studiere ich schon länger und bin mir wohl meiner Eigenverantwortung bewusst. Letztendlich muss ich selber wissen, was das Beste ist. Aber wie ist es möglich, dass sie mir am Freitag noch sagt: "super. das passt." und am montag passt gar nichts mehr...

Ich bin ein wenig orientierungslos. ein gespräch mit der prof wird folgen. ich bin mir gar nicht mehr sicher, mit dem studium. Habe gerade erst den Master angefangen. Bachelor in der Tasche, aber ich befürchte echt, dass dieser Bachelor-Abschluss ein Versehen des Prüfungssekretariats war. Momentan denke ich gerade selber: "mich kann man doch unmöglich auf die Menschen loslassen".

Ist jetzt ein langer Text und ich hoffe es kann mir irgendjemand irgendwas dazu sagen...Ich befürchte ich werde den Master abschließen müssen...ala augen zu und durch. Das will ich ja auch, aber irgendwie schon doof, wenn man weiß: du bildest Dir nur ein, Architektur zu "machen".

Kann mir jemand helfen?

Hallo Steffi,

na ja, ich hab sogar mehrere solcher ,,launischen" Professoren erlebt. Die eine hat mir sowohl im 3. als auch 8. Semester mehrmals in der Betreuung erzählt, wie toll sie doch die Idee fände und in der Bewertung stand dann was von ,,auswechselbar" oder ,,nicht ganz ausgereift".
Die andere, bei der ich Plandarstellung (händisch) hatte, hat mir nur wegen des Entwurfs (den sie anscheinend wie die Pest gehasst hat) eine schlechte Note gegeben und an der Darstellung selber nur 2 kleine Punkte kritisiert.
Einigen Professoren fehlte auch die Fähigkeit, sich in deinen Entwurf reinzudenken. Da hieß es dann nur: ,,Machen Sie nochmal alles anders" (nicht nur bei mir).

Wichtig ist, dass du auch mal einen anderen Betreuer wählst (wenn möglich) und auf die Professoren-Meinung nicht sooooviel gibst.
Bei der Masterarbeit (falls Entwurf etc.) solltest du auf jeden Fall jemand anders als Betreuer wählen.

Da, wo du dich dann mal bewirbst, könnte das alles ganz anders ankommen (letztendlich sind alle Entwürfe irgendwo auch Geschmackssache).

Ich war auch immer weit von Überflieger entfernt und hab jetzt schon die 2. Einladung zum Gespräch (nach 8 Bewerbungen mit bisher nur 3 Absagen). (Na ja, bei euch ist das jetzt eher Massenbetrieb insgesamt, also wird es wohl einiges mehr sein von der Anzahl her ).

Wichtig wäre evtl. auch die Herausarbeitung anderer naher Kompetenzen während des Studiums (ich hab z.B. sehr viel zu Pflanzenverwendung, Architektur und Ökologie/Umweltschutz belegt) und in der Bewerbung herausgehoben, dass ich an LP 5-9 interessiert bin (mein persönlicher Albtraum wären Wettbewerbe als Schwerpunkt).

LG

Hallo Steffi,

lass Dich nicht demotivieren... Schule und Hochschule sind absolut subjektiv, wie ich auch selbst feststellen durfte.
Wenn Du Spaß am Studium und an der Architektur hast, dann bist Du genau richtig...

Ich würde auch versuchen den Betreuer zu wechseln... spätestens nach dem Studium wirst Du, so wie ich, einen Topf finden, auf den Du als Deckel passt und auch Spaß an der Architektur hast, und wo Deine Arbeit gewürdigt wird!

Kopf hoch, das wird schon!

Gruß
Sadi

also ich muss mich den anderen anschließen... bei mir sind die profs auch manchmal komisch drauf... ich weiß auch nie, wie ich welchen prof einzuschätzen hab.

aber mir ist aufgefallen, dass man manchmal auch einfach sein ding machen muss - zumindest bei landschaftsplanung geht das manchmal. hatte ein projekt, wo ich vögel und schmetterlinge in hinsicht auf naturerlebnis bewerten sollte. die betreuer waren ständig unzufrieden - haben aber nicht gesagt was man verbessern kann - irgendwann hab ich einfach mein ding gemacht, im bericht geschrieben, dass es meine idee war und nur als ansatz für weiteres dienen kann (ok, das geht wohl schlecht wenn man gebäude entwirft)... hinterher war meine note einen tick besser, als die von denen, die ständig alles wegen den profs geändert haben.

ich fühl mich auch oft überfordert und glaube, dass ich in die falsche richtung arbeite... und dann kommt plötzlich ne gute note raus... ich glaube das gefühl trügt manchmal einfach!

vielleicht stellt sich ja im endeffekt raus, dass du ne gute note hast, obwohl der prof nich so ganz zufrieden war. und wenn du doch den bachelor geschafft hast, kann der weg doch nicht so falsch sein

lass dich nicht fertig machen. sowas hatt denke ich fast jeder im studium schonmal erlebt.

grüße



M.

Hi Steffi!
Ich kann Deine Arbeit nicht beurteilen, aber es gehört zum Studium dazu die ein oder andere Präsentation in den Sand zu setzen. Nicht zuletzt deshalb weil man manchmal was riskiert und mutig war. Die Erfahrung die man damit macht ist auch mal die ein oder andere schlechte Note wert. Dein Stil ist im 7. Semester noch nicht zu Ende gereift, das ist er eigentlich nie. Nimms sportlich und sieh es als Ansporn es gerade deshalb beim nächsten Mal besser zu machen.
Ich bin im 6. Sem mit meinem Städtebauvertiefer auch Baden gegangen; war so ziemlich die schlechteste Arbeit. Das Diplom dann das Zweitbeste. Warscheinlich gerade deshalb .