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dk0815: Offline
Ort: Karlsruhe ![]() Beitrag Datum: 06.01.2013 Uhrzeit: 16:31 ID: 48985 | Social Bookmarks: Hallo Karl, wenn du eine kurze Antwort hören willst, dann Lass es !! Da pauschale Antworten aber kacke sind werde ich es ein bisschen ausführen. Wenn man heutzutage Architektur machen möchte, dann sollte man sich es sehr genau überlegen, da es einfach schon zu viele gibt, es zu viele Studenten gibt und Deutschland im Großen und Ganzen gebaut ist und die Bevölkerung in Deutschland mittelfristig stark zurückgehen wird. Zudem sollte man sich über die Einkommenssituation / -möglichkeiten/ Arbeitsmarktsituation etc. ein bisschen klar sein. Dazu kann man hier im Forum ja einiges lesen. Es sei denn du wirst mal nen paar Eigentumswohnungen erben und es ist egal was du selber erwirtschaftest. Wenn man dann darauf gekommen ist, daß man es probieren möchte, sollte man sich überlegen wo man studieren will, FH, Uni und was für Konsequenzen das auf dem späteren Arbeitsmarkt haben könnte. z.B. was versteht man unter gehobenem Dienst und höhrerem Dienst und in welcher Laufbahn sind die Teamstellen und in welcher die Führungspositionen, falls man mal auf die Idee kommen sollte beim Staat oder ähnlichen Organisationen einen einfacheren /finanziell attraktiveren Job besetzen zu wollen. Daneben sollte man dann vorher ! mal bei nem Praktikum seine Vorstellungen überprüfen. Das kann schon beim Architekt ums Eck sein. Vielleicht nicht der letzte Laden aber auch nicht die Riesennummer. Natürlich ist man dann dort begeistert von den Aufgaben, die man selber bekommt, da man das Ganze ja noch nie gesehen hat und wird in der Regel alles super toll finden. Sicherlich wird auch ein bisschen das Image gepflegt werden, das auch bei Internetvideos rüberkommt. Wichtig ist aber sich mal die Leute, die um einen rumlaufen anzuschauen, was sie so tatsächlich tun und ob es ihnen Spass macht, welche Einstellung sie zu ihrem Beruf haben etc. .Übers Geld wird kaum einer reden, aber dazu gibt es ja hier im Forum mehr als ausreichend Material. Zum Schluß sollte man sich klar machen, daß das vielleicht wirklich wahre Architektenleben von 9 von 10 Leuten in diesem Beruf nur sehr wenig mit dem zu tun hat, was man sich so vorstellt/ als Image gepflegt wird/ oder sonntags abends in irgendwelchen Schnulzen im zdf o.ä. zu sehen ist. Zudem ist es wohl keine grundsätzliche Befähigung zu einem Beruf, wenn einem einfallt daß ne weinrote Wand in der Wohnung vielleicht gut aussehen könnte, nachdem es in den letzten 5-10 Jahren schon hunderttausendmal im Fernsehen breitgetreten wurde....... Grundsätzlich möchte ich dir nicht zu nahe treten, denke aber daß es wichtig ist auch solche Dinge anzusprechen. Ob ich es selber vor Jahren geglaubt hätte weiß ich nicht. Aus heutiger Sicht kann ich aber sagen, daß ich mir es gewünscht hätte, daß mich auch mal jemand auf solche Dinge hingewiesen hätte. Denn nur so kann man seine Entscheidung auch einigermaßen objektiv fällen. Wenn dann ein Ja rauskommt ist das ganze auf der oftmals sehr langen Durststrecke, die sich anschließt einfach viel gefestigter. Gruss Daniel |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 03.01.2013
Beiträge: 11
Karl Warowski: Offline
Ort: München ![]() Beitrag Datum: 07.01.2013 Uhrzeit: 21:32 ID: 49003 | Social Bookmarks: Zuerst möchte ich mich einmal bei Dir bedanken. Ich mag Leute, die einfach mal ohne Rücksicht auf Verluste Punkte ansprechen, welche die Schattenseiten aufzeigen. Vielen Dank für deine Mühe. Zu deinem Kommentar habe ich dann doch noch ein paar Ansätze: Angefangen mit der Einkommenssituation. Ich habe die Foren hier im Voraus schon etwas durchstöbert, bevor ich meinen Thread geöffnet habe. Dabei habe ich einen aktuellen Berufsvergleich gefunden, was Architekten (n/w; Uni/FH) denn so verdienen. Ich habe im Kopf, dass ein männlicher FH-Absolvent einen Durchschnittsstundenlohn von 10,57€ bekommt. Das sind bei 8h Arbeit, 5 Tage die Woche und mal 4 (pro Monat), nach meiner Rechnung ein durchscnittl. Einkommen von 1691,20€. Ob das jetzt netto oder brutto war, not sure about that. Aber das klingt doch mal nicht schlecht für den Anfang. Da stellt sich mir nur die Frage, wie sich das Gehalt/Lohn (?!) in Zukunft verändert? Vor allem drängt sich mir die Frage auf, woran es denn liegt, dass augenscheinlich viele Architekten eher mau verdienen. Was machen die besser Verdienenden unter ihnen richtig? Woran liegt's? Bessere Abgangsnoten? Bachelor/Master? Vitamin B? Männlein oder Weiblein? Aussehen & Charisma? >>> Kannst Du mir sagen, was einen gefragten Architekten ausmacht? Punkt 2: Der Arbeitsmarkt. Mich verwundert es gerade sehr, dass Du die Marktsituation so trüb bis schlecht darstellt. Natürlich: Lieber ehrlich als nett oder beschönigt ![]() ABER die gute Frau vertritt damit indirekt auch meine persönliche Ansicht des Marktes. Ganz einfach betrachtet gibt es viel mehr Erfahrene Arbeitnehmer (oder weniger charmant: alte AN ![]() Klar leuchtet mir Dein Argument gut ein, dass Deutschland gut ausgebaut ist aber ganz im Ernst: Der Teufel liegt doch im Detail. Ist da nicht mehr Quantität als Qualität versteckt? Gerade in den Großstädten sind von den Verkehrsführungen bis hin zu veralteten Wohnungen und Häusern mehr als Genug arbeiten zu verrichten, wo Architekten sicherlich notwendig sind. Demnach meine Frage: "Bin ich zu optimistisch oder ist das keine unberechtigte Antwort auf dein Argument?" Punkt 3: Wege nach dem Studium. Ich möchte mein Studium auf der FH absolvieren. FH-Absolventen verdienen im Durchschnitt etwa einen Euro weniger als Uni-Abgänger. Aber wer ist denn mehr gefragt? Und überhaupt: Ich bin ja nicht jedern, sondern ein Individuum. Ich unterscheide mich in meinen Noten und von meinem Abschluss von den anderen. Bachelor oder Master. Meine Frage: "Wie gut sollte man qualifiziert sein, um den Durchschnitt souverän hinter sich zu lassen? Bachelor oder Master? Worauf kommt es an? Punkt 4: Praktikum Ich komme von einer Wirtschafts-FOS. Dort habe ich mich nicht gerade wohl gefühlt aber das spielt hier keine Rolle. Ich habe Praktika gemacht und in viele verschiedene Branchen intensive Einblicke bekommen. Es ist echt schrecktlich, was da draußen im Berufsleben vor sich geht. Egal ob Sportausrüster, Lohnsteuerhilfe oder Gebäudereinigung, das ist ja fürchterlich wie ungern die Leute zur Arbeit gehen. Deshalb: Ein Praktikum ist Pflicht. Ich möchte mit eigenen Augen und Ohren sehen und hören, wie zufrieden die Leute in Ihrem Beruf sind. Punkt 5 Eher unwichtig aber mir war es wichtig zu erwähnen, dass ich mir keine ZDF-Schnulzen ansehe. Da nutze ich die Fernbedienung lieber und schaue mir den Meister-Architekt Ted Mosby bei How I Met Your Mother an! ![]() Punkt 6: Whz einrichten und Wand anstreichen... Das kam wohl von mir etwas falsch rüber. Ich wollte nicht den Eindruck vermitteln, ich wäre vollkommen grün hinter den Ohren und würde mich auf ein Berufsbild stützen, indem ich es mir mit einfachen Vorlieben schön rede. Viel mehr wollte ich damit darauf hindeuten, dass ich mich für diese Dinge begeistern kann. Ich bin ein Mensch, der oft hoch hinausdenkt. Normal ist mir zu einfach und zu "normal" eben. Ich weiß, dass man alles iwie in Form, Farbe, Größe, Material, Lage und und und variieren kann. Und ich liebe die Vielfalt. Ich möchte mich nicht einschränken, in keinster Weise und egal bei was. Ich arbeite für mein Leben gerne unter Leuten und im Team. Gemeinsam ist man einfach viel besser als alleine. Vier Augen sehen auch mehr als zwei. Abschließende Frage: "Sind das keine Eigenschaften, die es mir ermöglichen ein Architekturstudium anzustreben? Wenn ich aus der Masse herausstechen könnte, würde das nicht eine andere Betrachtungsweise zulassen?" Auch hier im Voraus wieder vielen lieben Dank für alle Antworten. Beste Grüße, Karl P.s.: "Wie gefragt sind jetzt eigentlich Mathe-Kenntnisse??" |
Social Bookmarks: Würde Dir auch eher abraten. | |
Registriert seit: 13.05.2003
Beiträge: 836
Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 07.01.2013 Uhrzeit: 22:49 ID: 49006 | Social Bookmarks: WOW da hat der dk0815 mal richtig was vom Stapel gelassen. Vor einigen Jahren wäre das in der allgemeinen Diskussion tatsächlich die 0815-Antwort gewesen. Gegenwärtig stellt sich das Stimmungsbild - so wie ich es sehe - etwas differenzierter dar. (1) Einkommenssituation Die Einkommen sind zu niedrig. Ich habe den Eindruck, dass auch die Planungshonorare (Einnahmen des Büros) gemessen an der Verantwortung (z. B. Haftungsfragen, etc.) zu niedrig sind. Ein Maschinenbauer hat ein deutlich höheres Einstiegsgehalt. (2) Unter "Punkt 3" sprichst Du, Karl, von Noten. Bewertungen in Form von (Schul-)noten werden während des Studiums ausgesprochen und finden sich auch im Abschlusszeugnis wieder. Nach meiner Erfahrung haben Noten bei der Jobsuche keine besondere, oder sogar nur eine absolut untergeordnete Bedeutung. Da Architektur auch ein - mal mehr mal weniger - künstlerisch ausgeprägter und letztlich doch praxisorientierter Studiengang ist (dieser Satz wird eine Welle der Empörung lostreten...) liegt das meiste Gewicht auf der Kombination aus Bewerbungsmappe (Zusammenstellung von Studienarbeiten, Zeichnungen Bildern, etc.) und persönlichem Eindruck im Bewerbungsgespräch. Die Noten meines Zeugnises wollte noch nie ein Arbeitgeber sehen(!). Das Bewerbungsprizip funktioniert in zwei Schritten: 1. Anschreiben und Bewerbungsmappe als Türöffner 2. Persönliches Gespräch zur Entscheidungsfällung ob der AG dich einstellen möchte UND AUCH ob Du für DIESEN Arbeitgeber arbeiten willst. (3) Aus 2. wird ersichtlich was man mitbringen muss: Wenn Du der Typ bist, der acht Stunden am Tag seinen Dienst schieben will und dieser Dienst nun zufällig Architektenarbeit ist, es genausogut auch Steuerfach-irgendwas oder oder sein könnte - - - lass es bleiben. Du wirst so unglücklich sein, wie es in dk0815 Beitrag zum Ausdruck kommt. Wenn du Themen gerne mit Leidenschaft verfolgst; du dazu noch einen ausgeprägten Gestaltungswillen hast; wenn Du jemand bist der nach dem ersten Scheitern, ein zweites Scheitern zulässt und du dich trotzdem noch ein drittes mal an einen Lösungsversuch wagst - - - dann mach es. Grüße, Jochen PS: Mathekenntnisse haben eine untergeordnete Bedeutung. Du solltest Prozentrechnung beherschen und Formeln umstellen können. Hilfreich ist es auch, wenn du physikalische Einheiten hin und herrechnen kannst.
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