Registrierter Nutzer
 
Registriert seit: 13.04.2005
Beiträge: 2.258
noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 11:17
ID: 38017



AW: Architekten Gehälter 2010

#1 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
In anderen Ländern können Arbeitnehmer sehr gut von 2.500 € (brutto) im Monat leben, weil bei Ihnen mind. 2.000 € (netto) ankommen. Dort bezahlen die Arbeitgeber ebenfalls geringere Beiträge.
In Deutschland bekommt der gleiche Arbeitnehmer von 2.500 € (brutto) im Monat nur ca. 1.550 € (netto) ausgezahlt. Hinzu kommen ca. 500 €, die der Arbeitgeber zum Bruttolohn noch obendrauf packt. Das bedeutet für den AG ca. 3.000 € Kosten pro Monat ohne Gewinn und Betriebsausgaben. Jetzt muß der AG noch Fehlzeiten/Krankentage des ANs einkalkulieren.
Von dem was der AN (netto) hat, muß er dann noch weitere Steuern und Gebühren (MwSt., Mineralölsteuer, KFZ-Steuer, Grundsteuer, Müllgebühren, Gebürehn für Wasser und Abwasser, etc., etc., sowie Praxisgebühren und Zuzahlungen zur Krankenkasse etc. leisten). Rechnet man das zusammen, dann streicht der Staat mit den Kassen von 2.500 € (brutto/Monat) mind. 1.250 - 1.400 €, also die besagten 50-55% vom AG ein.

Unser Staat kennt doch keine anderen Mittel mehr, als das er ständig mehr von immer weniger Steuerzahlern nimmt und dabei gleichzeitig noch die Staatsverschuldung nach oben treibt. Wenn er (der Staat) Dir auf der einen Seite eine Steuererleichtung von z.B. 100 € im Jahr anbietet, zieht er Dir gleichzeitig wieder an einer anderen Stelle 120 € aus dem Geldbeutel.
Dieses zum Scheitern verurteilte System muß verändert werden, dann kommen wir mit Sicherheit auch zu einem Punkt an welchem sich weniger Leute über den Tisch gezogen fühlen.
Hier setzen die Grundsätze unseres Sozialstaates an: Die Länder, die mit weniger Nebenkosten auskommen, tun dies weil

a) Sie keine oder weniger Sozialleistungen an Bedürftige leisten,
b) weniger Steuern erheben, da die Staatsausgaben weniger sind (privatisierung der Infrastruktur oder keine Staatsinvestitionen)

Wo soll man in Deutschland ansetzen? Der Staatshaushalt ist seit Gründung der BRD ein sehr komplexes Konstrukt geworden, Merz, Rösler und andere, die uns Wunderlösungen auf Bierdeckeln präsentieren, werden scheitern, wenn sie durch das Drehen an einzelnen Rädchen das grosse Wunder erwarten.

Ein guter Ansatz für die nächsten Jahre wäre wohl eher, die Milliarden an Bürgschaften und Rettungspaketen sich wie die USA wieder von den Banken zu holen. Damit hätte man die vielzitierte Last der kommenden Generationen schon mal reduziert.

 
Registriert seit: 22.02.2005
Beiträge: 2.336
Kieler: Offline

Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt

Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 12:57
ID: 38019



AW: Architekten Gehälter 2010

#2 (Permalink)
Social Bookmarks:

Ob die USA da so ein leuchtendes Vorbild sind?
Die holen sich Ihr Geld doch vor allem aus der Presse und ob das die zukünftigen
Generationen entlastet?
Zitat:
Zitat von Bernd Bernanke
Die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse, die ihr
die Produktion so vieler US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht – und das ohne
Kosten.

Registrierter Nutzer
 
Registriert seit: 13.04.2005
Beiträge: 2.258
noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 13:20
ID: 38022



AW: Architekten Gehälter 2010 #3 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
Es ist angewandtes Verursacherprinzip: Die Rettung der großen US-Banken hat die Steuerzahler bisher unmittelbar 90 bis 120 Milliarden Dollar gekostet, und es ist nur recht und billig, wenn sich die Steuerzahler diese Summe wieder von den Banken zurückholen.

So jedenfalls sieht die Logik hinter der Sondersteuer aus, die Präsident Barack Obama am Donnerstag vorstellte. Nun funktioniert Steuergerechtigkeit in der Theorie besser als in der Praxis. Die Finanzgeschichte ist auch eine Geschichte der unbeabsichtigten Konsequenzen.

Konkret hat eine allgemeine Abgabe auf Banken fast notgedrungen zur Folge, dass auch deren Kundschaft, also der Rest der Wirtschaft, belastet wird. Das gilt etwa für eine Transaktionssteuer, die viele Europäer, unter ihnen die deutsche Bundesregierung, gerne erheben würden.

Je mehr man die Abgabe aber spezialisiert, desto willkürlicher wird sie, wie Obamas Pläne zeigen. Warum fallen zum Beispiel nur die 50 größten Finanzinstitute unter die Steuer und nicht die 60 oder 70 größten? Warum muss die US-Tochter der Deutschen Bank zahlen, nicht aber der Konzern General Motors, der mit Milliarden Dollar vor dem Zusammenbruch bewahrt wurde? Zugunsten der Obama-Steuer lässt sich immerhin anführen, dass sie die Wirtschaft kaum schädigen dürfte - ganz einfach, weil sie so klein ist.

Nach den Plänen soll sie in zehn Jahren 90 Milliarden Dollar bringen; rein statistisch macht das 180 Millionen Dollar pro Institut und Jahr. Das ist nicht ganz irrelevant, aber fast. Goldman Sachs zahlt in normalen Jahren zwischen fünf und sechs Milliarden Dollar Steuern. Unter solchen Bedingungen bleibt der Schaden für den Rest der Wirtschaft begrenzt, und Obama hat zumindest Verständnis dafür verdient, dass er mit einer eher symbolischen Aktion dem Gerechtigkeitsgefühl seiner Landsleute nachkommt.
Banken: Strafabgabe in den USA - Eine Steuer, die nichts bringt - Finanzen - sueddeutsche.de

Registrierter Nutzer
 
Benutzerbild von Archimedes
 
Registriert seit: 26.07.2005
Beiträge: 2.351
Archimedes: Offline

Ort: Rhld.-Pfalz
Hochschule/AG: Architekt freischaffend

Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 13:21
ID: 38023



AW: Architekten Gehälter 2010 #4 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
Wo soll man in Deutschland ansetzen? .
Das bestehende System auflösen. Sanieren hilft nicht mehr. Revolution!

Ein guter Ansatz wäre schonmal für jedes neue Gesetz, zwei alte abzuschaffen.

Oder: 25% Mehrwertsteuer auf alle Waren und Dienstleistungen und dafür alle Sonderregelungen und viele zusätzliche Steuern streichen, z.B. Mineralölsteuer, Ökosteuer, Erbschaftssteuer, Grunderwerbssteuer etc., etc. abschaffen.
Dadurch wären alle Bürger gleich betroffen.

Oder: 16 Landesregierungen abschaffen und zusammenfassen. Das förderative System der BRD hat seinen ursprünglichen Zweck verloren und kostet nur noch Geld und Zeit.

Oder: Politiker und Staatsbedienstete erhalten Pensionen gemäß dem was sie selbst eingezahlt haben und nicht mehr.

Oder: Politiker und Staatsbedienstete dürfen während der Ausübung ihres Amtes und 5 Jahre nach ihrem Ausscheiden keine Vorstands- und Aufsichtsratspositionen in Unternehmen besetzen.

Oder: Politiker besser bezahlen. Dafür müssen diese aber auf alle anderen Einnahmen verzichten.

Oder: Übergangsgelder gibt es nur für 6 Monate.

Oder: Mitarbeiter einer Behörde oder verbeamtet kann man frühestens nach 20 Jahren Berufstätigkeit in der freien Wirtschaft werden. Dadurch gibt es einen Arbeitsmarkt für Menschen, die in einem gewissen Alter kein Arbeitgeber mehr einstellen möchte. Außerdem haben wir dann in den Ämtern Personen sitzen, die wissen wovon sie sprechen und schoneinmal den Arbeitsalltag und die Sorgen eines Normalbürgers geteilt haben.

Oder: Beamte gibt es nur noch bei der Polizei. Lehrkräfte, Postangestellte, Verwaltungsangestellte etc. müssen keine Beamten sein und werden demnach nach Eignung und Leistung, nicht mehr nach Anwesenheit und Dienstalter bezahlt.

Oder: Arbeitslose, die, nach Überprüfung durch den Amtsarzt, körperlich nicht arbeiten können, werden zur Betreuung/Unterhaltung von Alten und Kranken eingesetzt.

Oder: Quotenregelung für den Bundestag. Im Bundestag müßte die gleiche Verteilung herrschen, wie in der Gesamtbevölkerung, also z.B. 10 % Arbeitslose, 20 % Arbeiter, 40% Angestelle, 20% Selbständige/Unternehmer, 10 % Beamte. Dazu noch eine Mischung nach Menschen mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen, verheiratete, unverheiratete, mit/ohne Kinder, alte und junge Menschen. Dann wäre die Bevölkerung deutlich gerechter repräsentiert. Natürlich müßte man die Personen rechtzeitig austauschen, denn ein ehemaliger Arbeitsloser, der 10 Jahre im Bundestag gesessen hat, dürfte auch schon den Bezug zum einstigen Umfeld etwas verloren haben.

..................

Registrierter Nutzer
 
Registriert seit: 13.04.2005
Beiträge: 2.258
noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 13:30
ID: 38026



AW: Architekten Gehälter 2010 #5 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
ein guter ansatz wäre schonmal für jedes neue gesetz, zwei alte abzuschaffen.

 
Registriert seit: 22.02.2005
Beiträge: 2.336
Kieler: Offline

Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt

Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 13:45
ID: 38028



AW: Architekten Gehälter 2010 #6 (Permalink)
Social Bookmarks:

...und dazu die passende Kotztüte!
Mir war auf jeden Fall schon nach ein paar Seiten schlecht. Betitelt wird
das im Buch als „Gesetzgeberische Inkontinenz“

tektorumAdmin
 
Benutzerbild von Florian
 
Registriert seit: 06.06.2002
Beiträge: 4.439
Florian: Offline

Ort: Berlin
Hochschule/AG: Illenberger & Lilja GbR / Anderhalten Architekten

Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 15:09
ID: 38030



AW: Architekten Gehälter 2010 #7 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Oder: 25% Mehrwertsteuer auf alle Waren und Dienstleistungen und dafür alle Sonderregelungen und viele zusätzliche Steuern streichen, z.B. Mineralölsteuer, Ökosteuer, Erbschaftssteuer, Grunderwerbssteuer etc., etc. abschaffen.
Dadurch wären alle Bürger gleich betroffen.
Das mit dem "gleich betroffen" ist eine Definitionsfrage. Zwar würde man alle über einen Kamm scheren, aber betroffen wären vorallem die ärmeren.
Erbschaftssteuer und Grunderwerbssteuer zahlen meist die, die etwas haben oder kriegen. Deine 25% MwSt müsste auch jeder Arbeitslose mit Hartz IV bezahlen, d.h. der könnte sich noch weniger leisten und muss mit noch weniger über die Runden kommen...


Aber ich nehme an, dass der Beitrag eh nicht ernst gemeint war.
__________________
Florian Illenberger

tektorum.de - Architektur-Diskussionsforum

archinoah.de Architektur Portal - Forum für Architektur:

Registrierter Nutzer
 
Benutzerbild von Archimedes
 
Registriert seit: 26.07.2005
Beiträge: 2.351
Archimedes: Offline

Ort: Rhld.-Pfalz
Hochschule/AG: Architekt freischaffend

Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 17:05
ID: 38034



AW: Architekten Gehälter 2010 #8 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Deine 25% MwSt müsste auch jeder Arbeitslose mit Hartz IV bezahlen, d.h. der könnte sich noch weniger leisten und muss mit noch weniger über die Runden kommen...
Finde ich OK. Er muß ja dafür keine Lohnsteuer zahlen.

Außerdem muß es aus meiner Sicht keine Arbeitslosen geben. Arbeitslos ist, nach meiner Auffassung, nur der, der gesundheitlich in der Lage ist etwas zu arbeiten, aber keine Arbeit hat oder will.

Der Staat könnte dafür sorgen, daß Jeder eine Arbeit hat, auch wenn es Arbeiten wie Strasse fegen, für Oma einkaufen, Parkanlagen pflegen sind oder Mautvignetten an Autobahnraststätten verkaufen. Wer keine Arbeit will, der bekommt die Leistungen bis auf Null gekürzt, bis auch er wieder "Spaß" an der Arbeit hat.
Leute, die nachweislich nicht Arbeiten können, sollten vom Sozialsystem ausreichend unterstützt werden, wenn sie ihre Arbeitsunfähigkeit nicht selbst verschuldet haben (z.B. nachweislich durch Rauchen oder Alkoholkonsum). Ansonsten gibt's nix. Außerdem sollte es für Niemanden eine Freifahrkarte bis ans Lebensende geben. Wer staatliche Leistungen bezieht, müßte sich regelmässig (amtsärztlich) überprüfen lassen, ob sich die Situation verändert hat und evtl. wieder die Möglichkeit zum Arbeiten besteht.

Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Aber ich nehme an, dass der Beitrag eh nicht ernst gemeint war.
Doch, leider.

Registrierter Nutzer
 
Registriert seit: 13.04.2005
Beiträge: 2.258
noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 17:49
ID: 38036



AW: Architekten Gehälter 2010 #9 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
Der Staat könnte dafür sorgen, daß Jeder eine Arbeit hat, auch wenn es Arbeiten wie Strasse fegen, für Oma einkaufen, Parkanlagen pflegen sind oder Mautvignetten an Autobahnraststätten verkaufen. Wer keine Arbeit will, der bekommt die Leistungen bis auf Null gekürzt, bis auch er wieder "Spaß" an der Arbeit hat.
Was machen Leute, die in ihrem Beruf keinen Job bekommen? Nehmen wir doch mal die Architektin, die nach zweijähriger Babypause in den Beruf zurückwill, aber erst 3 Jahre Berufserfahrung aufzuweisen hat? Oder der Architekt mitte vierzig, dem betriebsbedingt gekündigt wurde. Die finden bestimmt in den ersten sechs Monaten keinen Job. Sollen die im Ernst öffentlich gedemütigt werden?

Was sind die Kriterien, die Sozialschmarotzer aus der Masse der Arbeitslosen rausfiltert? Diese Rasterfahndung funktioniert nie, es werden immer Unschuldige in ihrer Privatsphäre eingeschränkt. Sollen wir prinzipiell die Masse des Missbrauchs verdächtigen, nur um Einzelne zu finden?

Wer nichts leistet, bekommt nichts - ist leider ein Prinzip, was mit den Grundsätzen des Sozialstaates nichts zu tun hat. Was machen wir mit diesen Leuten? Entlassen wir sie zum Vegetieren auf die Strasse?

Ich denke, dass die Hartz4 Debatte masslos übertrieben wird. Wie hoch sind die realen Kosten, macht Hartz4 den Staat bankrott?

Ich persönlich kann es nicht sagen, die überhitzte öffentliche Debatte von einem Herr Westerwelle angestossen dient doch nur zum Ablenken von den offensichtllichen Problemen innerhalb der Regierung.

Registrierter Nutzer
 
Benutzerbild von Archimedes
 
Registriert seit: 26.07.2005
Beiträge: 2.351
Archimedes: Offline

Ort: Rhld.-Pfalz
Hochschule/AG: Architekt freischaffend

Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 18:21
ID: 38040



AW: Architekten Gehälter 2010 #10 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
Ich persönlich kann es nicht sagen, die überhitzte öffentliche Debatte von einem Herr Westerwelle angestossen dient doch nur zum Ablenken von den offensichtllichen Problemen innerhalb der Regierung.
Abgelenkt wird mit vielen anderen Themen.
Das angesprochene Thema trifft den Kern. Löst man diese Frage, dann erübrigen sich viele andere Schlachten.
Hartz IV ist nur ein Teil des Puzzles.
Fakt ist, dass Leistung sich auszahlen muß und Nichtleistung von den Arbeitenden nicht finanziert wird. So habe ich Westerwelle verstanden. Natürlich wurde da auch weider polemisch rumgemeckert, aber hier muß man ansetzen. Mißbrauch von Sozialleistungen erledigt sich dann von selbst und muß nicht ständig thematisiert werden.

Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
Was machen Leute, die in ihrem Beruf keinen Job bekommen? Nehmen wir doch mal die Architektin, die nach zweijähriger Babypause in den Beruf zurückwill, aber erst 3 Jahre Berufserfahrung aufzuweisen hat? Oder der Architekt mitte vierzig, dem betriebsbedingt gekündigt wurde. Die finden bestimmt in den ersten sechs Monaten keinen Job. Sollen die im Ernst öffentlich gedemütigt werden?

Was sind die Kriterien, die Sozialschmarotzer aus der Masse der Arbeitslosen rausfiltert? Diese Rasterfahndung funktioniert nie, es werden immer Unschuldige in ihrer Privatsphäre eingeschränkt. Sollen wir prinzipiell die Masse des Missbrauchs verdächtigen, nur um Einzelne zu finden?
Nein, nicht die Masse verdächtigen. Einfach die Beweislast umkehren und nicht automatisch Care-Pakete verteilen. Der, der Ansprüche gegenüber dem Staat hat, muß sich gefallen lassen, daß man ihn prüft und ihm dann das gibt, was er tatsächlich zum Leben braucht, aber nicht mehr.
Kein Bargeld, sondern Gutscheine. Keiner muß Sterben, Hungern, Frieren oder kulturell ausgeschlossen werden, aber er muß sich nachweislich bemühen wieder seinen Teil zum Staatshaushalt beizutragen.
Tut er das nicht, muß es weh tun.


Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
Was machen Leute, die in ihrem Beruf keinen Job bekommen? Nehmen wir doch mal die Architektin, die nach zweijähriger Babypause in den Beruf zurückwill, aber erst 3 Jahre Berufserfahrung aufzuweisen hat? Oder der Architekt mitte vierzig, dem betriebsbedingt gekündigt wurde. Die finden bestimmt in den ersten sechs Monaten keinen Job. Sollen die im Ernst öffentlich gedemütigt werden?
Arbeiten ist keine Demütigung. Es sollte sich keiner zu schade sein, die Grünanlagen des Friedhofes zu pflegen oder mit ein paar Senioren Mensch-ärger-dich-nicht zu spielen für ein paar Euro extra zur staatlichen Unterstützung. Das öffnet vielen die Augen.
Außerdem habe ich ja einen Modellvorschlag gemacht für Menschen, die mit Mitte 40 keine Arbeit mehr finden: Sie arbeiten für den Staat in den Behörden und erhalten ein entsprechendes Gehalt.

tektorumAdmin
 
Benutzerbild von Florian
 
Registriert seit: 06.06.2002
Beiträge: 4.439
Florian: Offline

Ort: Berlin
Hochschule/AG: Illenberger & Lilja GbR / Anderhalten Architekten

Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 17:51
ID: 38037



AW: Architekten Gehälter 2010 #11 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Finde ich OK. Er muß ja dafür keine Lohnsteuer zahlen.
Außerdem muß es aus meiner Sicht keine Arbeitslosen geben. Arbeitslos ist, nach meiner Auffassung, nur der, der gesundheitlich in der Lage ist etwas zu arbeiten, aber keine Arbeit hat oder will.

Wow... und was sagst Du der arbeitenden Bevölkerung die am Ende des Monats auch nur 800 EUR auf dem Lohnzettel zu stehen habe? Sucht Euch einen anderen Job oder arbeitet mehr???
__________________
Florian Illenberger

tektorum.de - Architektur-Diskussionsforum

archinoah.de Architektur Portal - Forum für Architektur:

Registrierter Nutzer
 
Benutzerbild von Archimedes
 
Registriert seit: 26.07.2005
Beiträge: 2.351
Archimedes: Offline

Ort: Rhld.-Pfalz
Hochschule/AG: Architekt freischaffend

Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 18:04
ID: 38039



AW: Architekten Gehälter 2010 #12 (Permalink)
Social Bookmarks:

Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Wow... und was sagst Du der arbeitenden Bevölkerung die am Ende des Monats auch nur 800 EUR auf dem Lohnzettel zu stehen habe? Sucht Euch einen anderen Job oder arbeitet mehr???
Die Frage verstehe ich nicht.

Wenn man auf staatlicher Seite den Gürtel enger schnallt und einige der von mir etwas lapidar beschriebenen Maßnahmen ergreift, dann hat keiner der (ausgenommen Staatsdiener, die man reduzieren könnte) arbeitet weniger, als vorher. Im Gegenteil.

Es gibt nur noch die MwSt. Keine Lohnsteuer etc.
Das Widersinnige ist doch, daß man heute mehrmals für das Gleiche zur Kasse gebeten wird. Das ist doch legitimierter Diebstahl und keine Art, wie ein Staat handeln sollte.

Heute bezahlt man Lohnsteuer auf sein Gehalt. Von dem was übrig bleibt, kauft man Waren (z.B. ein Auto), dann bezahlt man 19 % MwSt.. Meldet man das Auto an, bezahlt man KFZ- und Versicherungssteuer. Natürlich muß man Tanken und bezahlt in diesem Moment Mineralöl- und Ökosteuer.
Spart man sich etwas Geld vom bereits versteuerten Gehalt, dann bezahlt man Vermögenssteuer. Bekommt man ein paar Zinsen dazu werden Einkommens- oder Quellensteuer fällig. Gehts noch?

Der Staat greift beim selben Geld immer mehrmals zu....ist das wirklich OK oder haben wir uns nur daran gewöhnt?

Wir sind zwar mit diesen Umständen und dem System aufgewachsen, aber hat sich mal jemand ernsthafte Gedanken darüber gemacht?

Geändert von Archimedes (01.03.2010 um 18:22 Uhr).

 
Registriert seit: 22.02.2005
Beiträge: 2.336
Kieler: Offline

Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt

Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough Kieler is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 01.03.2010
Uhrzeit: 18:33
ID: 38041



AW: Architekten Gehälter 2010 #13 (Permalink)
Social Bookmarks:

also die Lohnsteuergeschichte ist, wie Florian schon gesagt hat, doch sozial
ziemlich unausgewogen.
25% auf ein Brot ist für alle das Gleiche, wenn dann niemand mehr Lohnsteuer
zahlt, trifft es die am härtesten, die am Wenigsten verdienen.
Dein Überwachungssystem wird ein noch größeres Bürokratiemonster als das
Bestehende (noone hat es angedeutet).
Wenn überhaupt Revolution (hast Du ja gefordert) und Verschlankung, dann das
bedingungslose Grundeinkommen.
Ich denke in einer Gesellschaft müssen die Starken Verantwortung für die
Schwachen übernehmen, leider sind die Schwachen in den Augen vieler
Halbstarker allzuoft Schmarotzer.
Und um noch eine Größenordnung ins Spiel zu bringen: Die Hartz4
Missbrauchsquote lag in unserem Bundesland bei 3%.
Du lädst für meinen Geschmack zu viel Schuld bei den Menschen ab.
Und diese Grünanlagensauberhalteargumentation hat Stammtischniveau, die
Leute, die das machen, haben doch nachweislich keine Perspektive, die
werden immer da rumkrebsen, ob Ihnen das die Augen öffnet?

Registrierter Nutzer
 
Registriert seit: 13.04.2005
Beiträge: 2.258
noone: Offline


noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough noone is a jewel in the rough

Beitrag
Datum: 02.03.2010
Uhrzeit: 11:28
ID: 38046



AW: Architekten Gehälter 2010 #14 (Permalink)
Social Bookmarks:

Eine Pauschale Steuer wie die vorgeschlagene Ust. von 25% müsste ja dann alle sonstigen Steuern auffangen. D.h., eine Erhöhung von 6%-Punkte müsste alle Steuern ausgleichen.

Gehen wir mal davon aus, dass die 25% dazu ausreichen würden, dann würde unser komplettes Steueraufkommen von den Privathaushalten geleistet, da Unternehmen ja die USt. durchreichen.

Die zweite Tragweite wäre dann auch, dass sowohl Einkommenstarke wie Einkommenschwache das gleiche bezahlen, also eine Art Pro-Kopf-Pauschale. D.h. auch weiter, dass der Konsum und die Kaufkraft der Schwachen enorm gebremst würde.

Übrigens sind wir in Bezug auf Vermögen nicht so schlecht dran, viele Länder haben eine Vermögenssteuer, d.h. sie müssen auf den Wert ihres gesamten Besitzes Steuern zahlen. In Frankreich ist das z.B. der Fall.

Meiner Meinung nach ist das Problem, dass die Staatseinnahmen auf der einen Seite über immer höhere Abgaben gesteigert werden, auf der Anderen aber die Ausgaben nicht wirklich gesenkt werden. Was wir über Haushaltstops und Konsolidierung in der Endphase der grossen Koalition erreicht haben, ist ja nur eine Verschiebung der Ausgaben. Es war ja einfach ein Investitionsstop, der aber nicht lange durchgehalten werden kann. Infrastruktur und Gebäude müssen ja auch weiterhin instand gehalten werden.

Dass die Regierung völlig einseitig handelt, ist doch offensichtlich: Es ist absolutes Tabuthema, an die Wirtschaft zu gehen. Es heisst immer gleich, dass das das Wachstum hemmen würde und auf lange Sicht die Wirtschaft abwandern liesse. Warum erlaubt der Staat z.B. grenzenlose Zeitarbeit und bezahlt noch Subventionen auf Billiglöhne, sprich steigert noch mit Steuergeld den Gewinn der Unternehmen? Warum werden unsinnigerweise Umsatzsteuer für Hotels gesenkt, die nicht etwa zur Preissenkung, sprich Ankurbelung der Wirtschaft dienen, sondern auch noch von den Hoteliers ganz offen gesagt, ihren Gewinn steigert? Auf der selben Seite werden dann noch Billigarbeitskräfte eingesetzt.

Unser System ist faul, nicht etwa weil wir zu viele Steuern bezahlen, sondern weil inzwischen ganz offensichtlich die Lobbyarbeit innerhalb der Politik (dazu gehören neben Wirtschaft auch die Beamten) alle Abgaben auf den Bürger abgewälzt haben.

Wie verfilzt das deutsche System ist, haben uns die schwarzen Kassen eines Helmut Kohls aufgezeigt. Dass das kein Einzelfall war, und sich seither nichts geändert hat, ist in der momentanen Sponsoringaffäre ersichtlich.

Thema geschlossen
Ähnliche Themen
Thema Autor Architektur-Themenbereiche Antworten Letzter Beitrag
Gehälter für Architekten & Ingenieure nach Tarifvertrag Tobias Beruf & Karriere 98 24.05.2012 11:01
Architekten Gehälter 2009 SoNici Beruf & Karriere 20 07.02.2012 18:11
Architekten Gehälter 2007 dreome Beruf & Karriere 260 31.07.2009 16:13
 

tektorum.de ist ein Projekt von archinoah.de - Architekturportal und Forum für Architektur




SEO by vBSEO
Copyright ©2002 - 2025 tektorum.de®