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Archiologe will become famous soon enough Archiologe will become famous soon enough

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Datum: 09.08.2013
Uhrzeit: 09:30
ID: 50648



AW: 48 Arbeitsstunden wochentlich

#1 (Permalink)
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Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Leider sind es oft die jungen Mitarbeiter, die es umtreibt und die wenig Durchhaltekraft an den Tag legen.
Sorry, aber das grenzt meiner Meinung nach an einer Verhöhnung der jungen Angestellten. Hast du dir mal die Frage gestellt, warum es die jungen Mitarbeiter umtreibt und warum sie keine Durchhaltekraft haben. Liegt es vielleicht auch an den Arbeitsbedingungen und an der Bezahlung?

Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Was aber genau so unangebracht ist, wie das Darstellen von Niedrigstlöhnen als faire Entlohnung, ist das Scharfmachen von jungen Arbeitnehmern und Absolventen mit Verweisen auf andere Branchen und Unternehmen, die in ganz anderen Rahmenbedingungen und unter deutlich besseren wirtschaftlichen Vorzeichen existieren und funktionieren.
Es wird wirklich Zeit, daß sich die Arbeitnehmerschaft auch in unserer Branche endlich gewerkschaftlich organisiert, damit es zu solchen Verwerfungen nicht mehr kommt. Die Arbeitgeberseite klagt, wenn es um die Bezahlung und Rechte geht, in jeder Brachne über schlechte Rahmenbdingungen. Das anzuführen, ist ein Witz. Da kommt mir immer der Zahnarzt in den Sinn, der mit einem seiner drei Prosche vorfährt, seinen Zahnarzthelferinnen aber nur einen Hungerlohn zahlen kann. Wers glaubt...

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Beitrag
Datum: 09.08.2013
Uhrzeit: 12:04
ID: 50652



AW: 48 Arbeitsstunden wochentlich

#2 (Permalink)
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Zitat von Archiologe Beitrag anzeigen
Hast du dir mal die Frage gestellt, warum es die jungen Mitarbeiter umtreibt und warum sie keine Durchhaltekraft haben. Liegt es vielleicht auch an den Arbeitsbedingungen und an der Bezahlung?
Natürlich habe ich mich eingehend damit beschäftigt und lasse hier nicht fahrlässig Statements los.
Es ist mit Sicherheit auch ein Stück weit ein Generationenwechsel und eine andere Haltung da. Ich diskutiere veil auch mit Arbeitgebern aus anderen Branchen. Es ist durchgängig zu erkennen, dass die Leistungsbereitschaft bei einen großen Zahl junger Menschen rückläufig ist, während die Erwartungshaltungen und Ansprüche gestiegen sind.
Nenn es Bequemlichkeit, falsche Erziehung, mangelndes Pflichtbewußtsein, Überangebot zu Hause...wie auch immer, es ist tatsächlich so, dass sich da in den letzten 20 jahren gesellschaftliche Werte gewaltig verschoben haben. Das ganze Ausmaß wird man vermutlich erst in 20 - 30 Jahren erkennen können, wenn wirkliche Führungskräfte fehlen, nur noch schlecht ausgebildete Handwerker und unmotivierte Angestellte unterwegs sind und diese dann auch noch für eine wachsende Zahl von Rentnern sorgen sollen.

Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.


Zitat:
Zitat von Archiologe Beitrag anzeigen
Die Arbeitgeberseite klagt, wenn es um die Bezahlung und Rechte geht, in jeder Brachne über schlechte Rahmenbdingungen. Das anzuführen, ist ein Witz. Da kommt mir immer der Zahnarzt in den Sinn, der mit einem seiner drei Prosche vorfährt, seinen Zahnarzthelferinnen aber nur einen Hungerlohn zahlen kann. Wers glaubt...
Das sind genau die Vergleich die hinken und immer wieder als wahres Weltbild proklamiert werden. Hahnebüschen.

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mrblack will become famous soon enough

Beitrag
Datum: 09.08.2013
Uhrzeit: 18:42
ID: 50654



AW: 48 Arbeitsstunden wochentlich #3 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Natürlich habe ich mich eingehend damit beschäftigt und lasse hier nicht fahrlässig Statements los.
Es ist mit Sicherheit auch ein Stück weit ein Generationenwechsel und eine andere Haltung da. Ich diskutiere veil auch mit Arbeitgebern aus anderen Branchen. Es ist durchgängig zu erkennen, dass die Leistungsbereitschaft bei einen großen Zahl junger Menschen rückläufig ist, während die Erwartungshaltungen und Ansprüche gestiegen sind.
Also das finde ich schon eine Stammtischparole der Arbeitgeberseite "früher war alles besser" - Bei einem Gehalt nach einem Studium von 1600-2000€ Brutto von gehobenen Ansprüchen zu sprechen finde ich schon gewagt.
(Wenn die Absolventen denn überhaupt soviel bekommen). Das jemand dann für das Geld evt. keine 60Stunden die Woche arbeiten möchte ist doch verständlich.

Der Stundenlohn errechnet sich nunmal Gehalt/Stunden, rechne es doch selbst mal aus bei den hier genannten 48Stunden ergibt sich ein Stundenlohn von: (bei 1600€/Monat) 192Std (da ist schon der Urlaub abgezogen, der Monat hat ja mehr als 4 Wochen) = 8,33€/Std. bei 2000€/Monat wären es 10,40€/Std.

Dann kann ich auch 40 Stunden als ungelernte Kraft arbeiten und trage nebenher noch Zeitungen aus und verdiene mehr.

Man muss die Branche mit anderen vergleichen!! warum haben die Architekten denn in den 60er 70er bis in die 80er gut Geld verdient? - Die Branche hat sich durch dieses Lohndumping und dadurch fallende Preise selbst kaputt gemacht, bei Notaren z.B. gibt es sowas nicht.


Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Nenn es Bequemlichkeit, falsche Erziehung, mangelndes Pflichtbewußtsein, Überangebot zu Hause...wie auch immer, es ist tatsächlich so, dass sich da in den letzten 20 jahren gesellschaftliche Werte gewaltig verschoben haben. Das ganze Ausmaß wird man vermutlich erst in 20 - 30 Jahren erkennen können, wenn wirkliche Führungskräfte fehlen, nur noch schlecht ausgebildete Handwerker und unmotivierte Angestellte unterwegs sind und diese dann auch noch für eine wachsende Zahl von Rentnern sorgen sollen.

Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht..
Führungskräfte können nur ausgebildet werden wenn ich diese auch fördere und Weiterbildungen zukommen lasse, diese sind aber dann natürlich teuer, aber das können die Arbeitnehmer ja von Ihrem üppigen Gehalt selbst zahlen... .

Ich bin froh das ich nie als Architekt gearbeitet habe, nach dem Studium habe ich direkt einen anderen Weg eingeschlagen.
Kenne aber aus dem Studium genug Leute die in dieser Mühle hängen, denen sage ich immer unter diesen Bedingungen würde ich nicht arbeiten.

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Datum: 09.08.2013
Uhrzeit: 18:53
ID: 50655



AW: 48 Arbeitsstunden wochentlich #4 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von mrblack Beitrag anzeigen
Man muss die Branche mit anderen vergleichen!! warum haben die Architekten denn in den 60er 70er bis in die 80er gut Geld verdient? - Die Branche hat sich durch dieses Lohndumping und dadurch fallende Preise selbst kaputt gemacht, bei Notaren z.B. gibt es sowas nicht.
Das ist doch eben die Mär.
Auch in den vergangenen Jahrzehnten sah es gar nicht durchweg so rosig aus, wie man sich das heute gerne weiß machen möchte und trotzdem wurde ähnlich viel gearbeitet. Notare, Rechtsanwälte, Zahnärzte und Co. hatten damals schon etwa im gleichen Verhältnis mehr als Architekten, wie heute.
Sicher gab es immer einige gut verdienende Architekten, aber ich weiß z.B. das ein "normaler" angestellter Architekt vor 20 Jahren (1993) mit ca. 1.600-1.700 DM Nettolohn im Monat nach Hause gegangen ist (bei 40 Wochenstunden und ein paar unbezahlten Überstunden). Ich habe 1991 meine Ausbildung im Architekturbüro begonnen. Da gab's 400 DM im ersten Lehrjahr, 480 im zweiten und 600 DM (brutto) im dritten Jahr. Toll wa?
Momentan geht ein Architekturabsolvent bei uns mit rund 1.650 Euro netto im Monat nach Hause (bei 40 Wochenstunden und wenigen unbezahlten Überstunden). Das sind 2.500 brutto.

Geht's uns heute wirklich schlechter oder heulen wir nur gerne rum?

Manchmal fühle ich mich echt von Dramaqueens umgeben.

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Datum: 09.08.2013
Uhrzeit: 20:24
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AW: 48 Arbeitsstunden wochentlich #5 (Permalink)
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Was soll das denn für ein Vergleich sein mit der Ausbildung ?? - Ich habe meine Ausbildung am Bau 1999 begonnen und im ersten Lehrjahr 700DM und im 3ten ca. 1100DM verdient. - Während meinem Studium habe ich gar kein Geld bekommen.... .

Wenn man bei euch zum Einstieg 2500€ verdient ist das ja auch in Ordnung, entspricht ja auch knapp dem TVÖD. - Kenne aber genug die nach dem Studium (ich spreche vom Jahr 2009) richtig verarscht wurden, mit Löhnen von 1500€ als freier angestellter direkt nach dem Studium usw. da sind viel dabei die verdienen jetzt mit 4-5 Jahren Berufserfahrung noch lange keine 2500 BRUTTO. -

Hier sind bestimmt einige die direkt bei dir/euch anfangen würden bei den Konditionen.

Natürlich geht es uns heute schlechter da die Zukunft einfach viel unsicherer ist als es früher der Fall war. - Und eins kann ich für mich ganz persönlich sagen, bis 67 arbeite ich nicht. -
Wer bringt denn hier Dramaqueen Statements mit z.B. ".... Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht".

"Ich arbeite um zu leben und lebe nicht um zu arbeiten" - Das ist mein Motto.

Was der Rest macht ist mir egal. - Mein Schiffchen segelt da wo der Wind am besten weht. ...

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Datum: 09.08.2013
Uhrzeit: 21:36
ID: 50657



AW: 48 Arbeitsstunden wochentlich #6 (Permalink)
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"Ich arbeite um zu leben und lebe nicht um zu arbeiten" - Das ist mein Motto.
Ist doch prima.

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Datum: 10.08.2013
Uhrzeit: 08:29
ID: 50658



AW: 48 Arbeitsstunden wochentlich #7 (Permalink)
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Zitat von mrblack Beitrag anzeigen
Was der Rest macht ist mir egal. - Mein Schiffchen segelt da wo der Wind am besten weht. ...
Das spricht doch Bände und damit disqualifizierst Du Dich doch selbst in Bezug auf Forderungen nach sozialeren, sichereren und besser bezahlten Arbeitsbedingungen. Dir ist, nach eigener Aussage, dann egal wer in Deinem Windschatten segelt und zurückbleibt. Der Wohlstand des Einzelnen basiert meist auf gravierenden Einschnitten für andere.

Zitat:
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Natürlich geht es uns heute schlechter da die Zukunft einfach viel unsicherer ist als es früher der Fall war.
Richtig. Und wie sollen Arbeitgeber so sichere Arbeitsplätze bieten, wenn sie sich selbst in einem permanent unsicheren Markt bewegen? Auch sie hatten früher bessere Karten.

Zitat:
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- Und eins kann ich für mich ganz persönlich sagen, bis 67 arbeite ich nicht. -
Das kann heute niemand mit Sicherheit behaupten, denn die Lebenserwartung steigt vermutlich und die Rentenzahlungen sinken. Eiegtnlich muss die Lebensarbeitszeit weiter steigen.
Ich werde so lange, wie möglich arbeiten, aus heutiger Sicht, denn das was nach einem Arbeitsleben folgt, ist, wenn ich mir große Teile der verrenteten Bevölkerung anschaue, nicht erstrebenswert. Nach einem erfüllten Arbeitsleben warten Manche tatsächlich nur auf den Deckel auf der Kiste.

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Datum: 10.08.2013
Uhrzeit: 18:38
ID: 50669



AW: 48 Arbeitsstunden wochentlich #8 (Permalink)
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Das spricht doch Bände und damit disqualifizierst Du Dich doch selbst in Bezug auf Forderungen nach sozialeren, sichereren und besser bezahlten Arbeitsbedingungen. Dir ist, nach eigener Aussage, dann egal wer in Deinem Windschatten segelt und zurückbleibt. Der Wohlstand des Einzelnen basiert meist auf gravierenden Einschnitten für andere..
Wieso das denn? - Wenn andere gerne Überstunden machen und dafür kein Lohn erhalten, soll ich dafür verantwortlich sein, weil ich das nicht mache und mir ein anderer diese Vorzüge gewährt? - Jetzt verdrehst du aber ganz schön die Realität.
Ich bin Angestellter, meine Firma würde mir kaum das Geld bezahlen wenn sich das für die Firma nicht lohnen würde.

Wenn es aber dort nach einiger Zeit nicht weiter geht, habe ich auch kein Problem damit die Firma oder auch die Branche zu wechseln wenn ich mir woanders bessere Chancen ausrechen oder dort bessere Rahmenbedingungen erhalte.

- Ich habe es hier auch schon geschrieben, schau dir mal die Stellenausschreibungen von Konzernen oder anderen Bereichen an, dort steht was gefordert wird, aber auch was geboten wird. - In der Architekturbranche steht zu 90% nur was gefordert wird. - Das zeigt für mich schon alles.

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