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Social Bookmarks: Um den Passivhaus Standard zu erreichen ist es nicht unbedingt nötig mehr zu dämmen als bei einem gut gedämmten oder Niedrig-Energie-Haus. Nach meinen Informationen ist die Reduktion der Primärenergiezufuhr ausschlaggebend für ein Passivhaus. D.h. wenn ich mein Haus über selbst gewonnene Energie (z.B. durch Solarzellen auf dem Dach und Wärmetauscher) Heizen kann, erreiche ich denen Standard auch ohne dicke Dämmung.
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 04.03.2008 Uhrzeit: 19:38 ID: 27375 | Social Bookmarks: Ursprünglich bezeichnet der Begriff "Passivhaus" Gebäude, die ohne aktive Heizanlagen auskommen. (Von kleinen Zusatzöfen für den extremen Kältefall ist hier einmal abgesehen). Damit ein Gebäude ohne aktive Heizungsanlage bietrieben werden kann ist es notwendeig den Transmissionswärmeverlust auf max. 15 kWh/m^2a zu begrenzen. Dieser Wärmebedarf kann dann durch passive Solargewinne und eine Wärmerückgewinnung in der kontrollierten Lüftung bereitgestellt werden. - Soviel zur Herkunft des Begriffes. Sicher lässt sich die Bilanzierung des Energieaufwandes für die Gebäudenutzung "schönrechnen" (^ wie Florian oben beschrieben hat) In solchen Fällen lässt sich der durch den Gesetzgeber für Passivhäuser definierte Energiebedarf pro Fläche und Jahr leicht erreichen. Von einem Passivhaus im strengen Sinne kann jedoch keine Rede mehr sein! Der von Blume angesprochene Punkt der Effizienz von "dicken Dämmschichten" wird in der Fachliteratur breit diskutiert (vgl. zum Beispiel "Ökologisches Bauen - Von Grundlagen zu Gesamtkonzepten", Detlef Glücklich) Lebenszyklusweite Energiebilanzen, wie Blume sie im folgenden anspricht, sind derzeit nur schwer zu erstellen. Dieses Thema ist in der Praxis nahezu unbekannt. Die Forschung stellt mittlerweile Berechnungsverfahren und Systemgrenzen der Ökobilanzierung zur Verfügung. Primärenergiebilanzen sind Bestandteil solcher Verfahren. (vgl. einen Artikel in Detail von Manfred Hegger, ca. Heft 10-2006?) Meine mittlerweile fünf Jahre andauernden Recherchen haben ergeben, dass es vor allem an vollständigen Baustoff-Daten-Katalogen fehlt. Eine einigermaßen umfassende Datensammlung bieten die Publikationen des IBO (Titel: Bewertete Konstruktionen - oder so ähnlich) und der Detail Baustoff Atlas, sowie das Wuppertal Institut (--> Ressourcenbilanzierung). Der Markt bietet auch Softwarelösungen für Ökobilanzierung. Dazu gibt es bereits einen älteren Diskussionsfaden hier im Forum. --> Produkt - Lebenszyklus im Entwurf
__________________ jochenvollmer.de Geändert von Jochen Vollmer (04.03.2008 um 19:39 Uhr). Grund: Fehler berichtigt! |
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FoVe: Offline
Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 04.03.2008 Uhrzeit: 20:31 ID: 27376 | Social Bookmarks: Nehmen wir einmal nur den Bereich der Dämmung. Sollte aus dem Stand in Deutschland nur noch mit regenerativer Dämmung gearbeitet werden, dann wäre es wahrscheinlich unvermeidbar, dass jeder Bauherr dazu verpflichtet würde, lebenslang mindestens 10 Schafe zu halten.
Gut, es gäbe und gibt sicher noch andere pflanzliche Fasern, die man zur Dämmung verwenden kann. Doch ob es wirklich praktikabel ist, grundsätzlich mit sog. ökologisch sinnvollen Materialien zu dämmen. Mein Haus habe ich mit Papierfaserdämmung und mit Weichfaserplatten gedämmt. Selbst bei viel Eigenleistung lagen die Kosten mehr als 150% über dem Preis einer Rockwooldämmung. Sollte es also Ziel sein, den Bereich der ökologischen Dämmung voranzutreiben, dann müssen neue materialien "entdeckt" werden und damit einhergehend muss die Architektur sich dahin entwickeln, den Dämmstoffbedarf zu minimieren. Gruß Martin |
Social Bookmarks: Wie sieht es denn mit Mineraldämmplatten aus? Was ich bislang darüber gelesen habe, klingt soweit nicht falsch - recycelbar, biologisch unbedenklich, formstabil, nicht brennbar, gute Dämmwerte... Die Produktion soll umweltfreundlich sein. Ist natürlich klar, dass die herstellenden Firmen das so bewerben. Im Rahmen meines Diplom hab ich mal mit einem Fachmann von Xella gesprochen. Bei einem Wandaufbau mit tragender Betonwand innen (20cm), dann Mineraldämmplatte, Luftschicht und Mauerwerksvorschale kommt man mit einer Dämmstärke von 10 cm aus. Hat da jemand Erfahrungen aus erster Hand? Wie sieht hier der Kostenvergleich aus? | |
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Blumenschein: Offline
Ort: Münster ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 05.03.2008 Uhrzeit: 22:52 ID: 27394 | Social Bookmarks: Welche Wärmeleitfähigkeit hat denn die beschriebene Dämmung und welche Vormauerschalung wurde denn gewählt? Auf dem 1. Blick scheint das doch ein bißchen wenig... Gruß -- Blume |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 06.03.2008 Uhrzeit: 00:07 ID: 27396 | Social Bookmarks: Zitat:
Welchen U-Wert hat dann die Wand ? | |
Social Bookmarks: Der Dämmstoff gehört zur Wärmeleitfähigkeitsgruppe von WLG045 also 0,045 W/(mK). Ich weiß jetzt nicht auswendig, welche Gesamtwärmeleitfähigkeit das Wandpaket erreichen würde, aber ich hatte explizit gefragt, dass es momentanen Anforderungen entspricht, was ja bei einem Neubau irgendwo bei einem U-Wert von 0,2 W/(m2K) liegen müßte. Die 4cm Luftschicht sowie eine 11,5 cm Vormauerschale können für die Berechnung berücksichtigt werden. Zum Vergleich, Styrodur bietet Produkte mit einer Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,03 und 0,06 W/(mK) an. Damit liegt der Dämmstoff also scheinbar in einem guten Durchschnitt. | |
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FoVe: Offline
Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 06.03.2008 Uhrzeit: 10:09 ID: 27402 | Social Bookmarks: MiWo wird in der Regel mit einen 040er Wert angenommen, gerne auch schon mal 035 - damit ist 045 nicht so prickelnd - entspricht z.B. auch einer Weichfaserplatte z.B. Gutex. |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 06.03.2008 Uhrzeit: 10:20 ID: 27405 | Social Bookmarks: Zitat:
Und bei 10cm 045-Dämmstoff kommst Du auf einen U-Wert von 0,45W/m²K. Das ist nicht wirklich zeitgemäß. Den 20cm Stahlbeton kann man lediglich eine etwas bessere Wärmespeicherkapazität zugute rechnen. Aber das eine kann das andere nicht ausgleichen. | |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 06.03.2008 Uhrzeit: 10:34 ID: 27408 | Social Bookmarks: Zitat:
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