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noone: Offline
![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 07.09.2010 Uhrzeit: 13:05 ID: 40751 | Social Bookmarks: Zitat:
Trotzdem - egal wie viele Schnitte und Details du auch zeichnest - Du brauchst einfach 2-3 Jahre im Beruf, bis du ein fundiertes Fachwissen hast. Du brauchst das Feedback von Handwerkern und Baustelle, um zu lernen, wie man was ausführbar detailliert. Man kann die schlechte Situation mit vielem begründen, doch immer alles auf das Studium zu schieben, finde ich einfach feige. Das Studium bringt Basiswissen bei, und ein Absolvent ohne Berufserfahrung kann einfach nicht von Tag 1 an effektiv arbeibeiten. Das ist in keinem Studienfach so. Ich finde es übrigens auch richtig, dass vorrangig Entwurf gelehrt wird, weil eine Fortbildung im Entwurf nach dem Studium nicht mehr stattfindet. Im Büro machen das entweder die Chefs, oder die, die sehr stark im Entwurf sind. In grossen Büros macht das dann die Wettbewerbsabteilung. Wenn du mit einem Ordner voller Fachwissen an Details kommst, aber wochenlang an einem Entwurf herumbrütest, wirst Du keinen weiteren Entwurf mehr machen dürfen. Die ganze Diskussion über Gehälter und Inhabergewinne dreht sich genauso im Kreis wie die über die Mindestlöhne in der Wirtschaft. Wirtschaftliche Interessen werden immer mit Appel an die Ängste - wie z.B. bei hohen Löhnen gefährden wir unsere Standorte/Arbeitsplätze - durchgesetzt. Die Frage ist doch, ob wir tarifliche Mindestlöhne festsetzen oder nicht. Tun wir es nicht, wird wohl für einige Berufsgruppen - sorry, die Architekten gehören unter den Akademikern definitif dazu - eine Existenz mit Billiglöhnen die Folge sein. Wenn wir aber Tarife festsetzen, ist die Folge ja nicht, dass alle Büros schliessen werden, sondern dass die Architekten ihre Honorarermittlungsgrundlage neu überdenken müssen. Eine HOAI-Novelle ist zur Zeit ja kaum möglich, weil sich jeder unterhalb der Mindestgrenze unterbietet. Es muss einen Tarif für alle Architektenleistungen geben, und auch Firmen, die Architekten einstellen, müssen sich an diese Tarife halten. Nur so kann man die Missstände des Lohndumpings verhindern. Appelle an die Moral bringen in Politik und Wirtschaft leider gar nichts. Zitat:
Beispiele aus anderen Ländern bringen da gar nichts, was hilft es mir, wenn in China Arbeiter noch unter den gleichen Bedingungen arbeiten wie in Europa zu Zeiten der industriellen Revolution? Dann können wir unter dem Prinzip, dass es irgendwo noch schlechter ist, gleich alle Gesetze wegdiskutieren und in eine archäiche Gesellschaft zurückfallen, in der das Recht des Stärkeren zählt. | ||
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