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detro: Offline
Beitrag
Datum: 11.10.2011
Uhrzeit: 09:36
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Hallo, kann mir jemand sagen wie viel beträgt der Stundenlohn im Architekturbüro in Köln auf freiberuflicher Basis für jemand der 2 Jahre Berufserfahrung hat. |
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Archimedes: Offline
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Hochschule/AG: Architekt freischaffend Beitrag
Datum: 11.10.2011
Uhrzeit: 09:40
ID: 45094 | Social Bookmarks:
Zitat:
Zitat von detro Hallo, kann mir jemand sagen wie viel beträgt der Stundenlohn im Architekturbüro in Köln auf freiberuflicher Basis für jemand der 2 Jahre Berufserfahrung hat. |
Wenn Du tatsächlich freiberuflich und nicht scheinselbständig tätig bist, dann solltest Du keinesfalls unter 25 Euro/Stunde zzgl. Auslagen und MwSt. für die auftraggebenden Büros arbeiten.
Ich würde allerdings mind. 30 Euro/Stunde zzgl. Auslagen und MwSt. empfehlen und die Haftung gegenüber dem Bauherren darf nicht bei Dir liegen. |
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Christo: Offline
Beitrag
Datum: 11.10.2011
Uhrzeit: 09:54
ID: 45095 | Social Bookmarks:
Zitat:
Zitat von Archimedes Wenn Du tatsächlich freiberuflich und nicht scheinselbständig tätig bist, dann solltest Du keinesfalls unter 25 Euro/Stunde zzgl. Auslagen und MwSt. für die auftraggebenden Büros arbeiten.
Ich würde allerdings mind. 30 Euro/Stunde zzgl. Auslagen und MwSt. empfehlen und die Haftung gegenüber dem Bauherren darf nicht bei Dir liegen. | Betriebswirtschaftlich sind aber 30 Euro auch zu wenig. Berücksichtigt man, dass man nicht immer abrechenbare Arbeiten zu erledigen hat, mal krank ist oder auch mal Urlaub machen möchte. Nicht immer in Lohn und Brot steht. Müssen min. 50 Eur/Stunde auf der Rechnung stehen. Vorrausgesetzt man ist wirklich freiberuflich Unterweg ist da das Büro für das man freiberuflich Tätig wird nicht genau so abzurechnen wie ein "gewöhnlicher" Kunde? Muss aber zugeben - ist für mich nur Theorie und dazu noch aus der LA Ecke. |
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Archimedes: Offline
Ort: Rhld.-Pfalz
Hochschule/AG: Architekt freischaffend Beitrag
Datum: 11.10.2011
Uhrzeit: 10:00
ID: 45096 | Social Bookmarks:
Zitat:
Zitat von Christo Betriebswirtschaftlich sind aber 30 Euro auch zu wenig. Berücksichtigt man, dass man nicht immer abrechenbare Arbeiten zu erledigen hat, mal krank ist oder auch mal Urlaub machen möchte. Nicht immer in Lohn und Brot steht. Müssen min. 50 Eur/Stunde auf der Rechnung stehen. | Klar unternehmerisches Risiko ist einzukalkulieren, aber Du stehst in Konkurrenz zu Festangestellten im Büro und da bewegst Du Dich dann bei 30 Euro/Stunde schon am Limit. Das Büro möchte auch noch was verdienen und hat das Risiko (Haftung) zu tragen. Da oftmals bei Abrechnung nach HOAI Mindesthonorar und Projekten bis ca. 350.000 Euro Baukosten die Büroeinnahmen pro Stunde selbst unter 50 Euro/Stunde sinken, kann man das nicht einem Externen bezahlen.
Wir haben bei einem Projekt Leistung für 39 Euro/Stunde nach extern vergeben und damit schlechte Erfahrungen gemacht bzw. festgestellt, daß es rechnerich nicht aufging. |
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Beiträge: 32
Christo: Offline
Beitrag
Datum: 13.10.2011
Uhrzeit: 08:25
ID: 45103 | Social Bookmarks:
Zitat:
Zitat von Archimedes Klar unternehmerisches Risiko ist einzukalkulieren, aber Du stehst in Konkurrenz zu Festangestellten im Büro und da bewegst Du Dich dann bei 30 Euro/Stunde schon am Limit. Das Büro möchte auch noch was verdienen und hat das Risiko (Haftung) zu tragen. Da oftmals bei Abrechnung nach HOAI Mindesthonorar und Projekten bis ca. 350.000 Euro Baukosten die Büroeinnahmen pro Stunde selbst unter 50 Euro/Stunde sinken, kann man das nicht einem Externen bezahlen.
Wir haben bei einem Projekt Leistung für 39 Euro/Stunde nach extern vergeben und damit schlechte Erfahrungen gemacht bzw. festgestellt, daß es rechnerich nicht aufging. | Dann möchte das Büro wohl eher einen billigen Scheinselbständigen. Der Freie bekommt seine produktiven Stunden bezahlt und gut.
Und genau so muss er auch kalkulieren. Er muss mit den Stundensatz seine notwenige Gemeinstunden, Sozialabgaben, Hardware/Software, Weiterbildung, Urlaub, Krankheit, Akquise und Leerzeiten mitfinanzieren. Wenn ein Büro den Vorteil der Flexibilität nicht bezahlen will soll es einen Architekten fest anstellen. Aber dann nicht jammern wenn der auch mal fürs Nichtstun Geld will. Und da reichen 30€ die Stunden nicht – ein Büro das für unter 50€ im Projekt arbeiten muss hat ein Problem. Da läuft doch was falsch. 60 – 70€ sollte schon das Ziel sein.
Selbst wenn der „Selbständige“ alles Material und VHaftpflicht gestellt bekommt so ist immer noch min Bruttogehalt + 25% das absolute Minimum(so viel zahlt der Arbeitgeber) den Leerzeiten und Krankheitsrisiko bleiben – Urlaub so wie so. Aber das muss jeder dann selbst für sich rechnen. |
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Archimedes: Offline
Ort: Rhld.-Pfalz
Hochschule/AG: Architekt freischaffend Beitrag
Datum: 13.10.2011
Uhrzeit: 08:53
ID: 45104 | Social Bookmarks:
Zitat:
Zitat von Christo Und da reichen 30€ die Stunden nicht – ein Büro das für unter 50€ im Projekt arbeiten muss hat ein Problem. Da läuft doch was falsch. 60 – 70€ sollte schon das Ziel sein. | Mag sein, daß etwas falsch läuft, aber Mindesthonorar nach HOAI geteilt durch erbrachte Stunden bedeutet oftmals reale Stundensätze von unter 50 Euro (netto) für das Büro gegenüber dem Auftraggeber. Das heißt es muß für den freien Mitarbeiter gegenüber dem Büro nochmals deutlich weniger sein.
Man sollte auch als freier Mitarbeiter von einem höheren Arbeitspensum ausgehen, als bei einem Angestellten. Das heißt mind. 200 Arbeitsstunden/Monat.
Zieht man Urlaub, Krankheit und nicht anrechenbare Arbeitszeit ab, dann rechnet man vielleicht mit 160 effektiven Stunden im Mittel pro Monat. 160 Stunden x 30 Euro = 4.800 Euro/Monat zzgl. MwSt.. Das ist schon deutlich mehr als ein normales Bruttogehalt + 25%.
Leerzeiten sind aus meiner Sicht nur bedingt einzurechnen und müssen durch geschickte Auftragsplanung kompensiert werden und z.B. dadurch, daß man in Leerzeiten seinen Urlaub verbringt. |
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Beiträge: 60
Arkham: Offline
Beitrag
Datum: 14.10.2011
Uhrzeit: 21:53
ID: 45109 | Social Bookmarks:
Zitat:
Zitat von Archimedes Man sollte auch als freier Mitarbeiter von einem höheren Arbeitspensum ausgehen, als bei einem Angestellten. | Wieso? Klingt nach Architektenlogik  Für Freelancer gilt eher ein geringeres Arbeitspensum bei hoeherem Lohn, groesserem Risiko und groesserer Flexibilität. Das kann kurzfristig ein erheblich hoeheres Arbeitspensum bedeuten das sich langfristig aber wieder ausgleicht. Nenne mir einen Wirtschaftsbereich wo kurzfristige Nachfrage nach einem Service nicht höher entlohnt wird als eine beständige Nachfrage? Zitat:
Zitat von Archimedes Das ist schon deutlich mehr als ein normales Bruttogehalt + 25%.
Leerzeiten sind aus meiner Sicht nur bedingt einzurechnen und müssen durch geschickte Auftragsplanung kompensiert werden und z.B. dadurch, daß man in Leerzeiten seinen Urlaub verbringt. | Und die 25% sollen dann die ganzen Mehrkosten die man als Freier hat und die hier schon mehrfach genannt wurden decken? Ziemlich einseitige Rechnung und ab von der Realität wie auch der Ansatz für die Urlaubsplanung. Freelancen hat andere Vor- und Nachteile als fest angestellt zu sein. Was Du beschreibst klingt eher nach Gelegenheitsjobs weil nichts festes zu bekommen ist.
Projekte bis 350.000 sind aber wohl auch eher keine klassischen Freelancerprojekte. |
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