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Wir haben bei einem Projekt Leistung für 39 Euro/Stunde nach extern vergeben und damit schlechte Erfahrungen gemacht bzw. festgestellt, daß es rechnerich nicht aufging. | ||
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Registrierter Nutzer Registriert seit: 24.10.2009
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Christo: Offline
![]() Beitrag Datum: 13.10.2011 Uhrzeit: 08:25 ID: 45103 | Social Bookmarks: Zitat:
Und genau so muss er auch kalkulieren. Er muss mit den Stundensatz seine notwenige Gemeinstunden, Sozialabgaben, Hardware/Software, Weiterbildung, Urlaub, Krankheit, Akquise und Leerzeiten mitfinanzieren. Wenn ein Büro den Vorteil der Flexibilität nicht bezahlen will soll es einen Architekten fest anstellen. Aber dann nicht jammern wenn der auch mal fürs Nichtstun Geld will. Und da reichen 30€ die Stunden nicht – ein Büro das für unter 50€ im Projekt arbeiten muss hat ein Problem. Da läuft doch was falsch. 60 – 70€ sollte schon das Ziel sein. Selbst wenn der „Selbständige“ alles Material und VHaftpflicht gestellt bekommt so ist immer noch min Bruttogehalt + 25% das absolute Minimum(so viel zahlt der Arbeitgeber) den Leerzeiten und Krankheitsrisiko bleiben – Urlaub so wie so. Aber das muss jeder dann selbst für sich rechnen. | |
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Man sollte auch als freier Mitarbeiter von einem höheren Arbeitspensum ausgehen, als bei einem Angestellten. Das heißt mind. 200 Arbeitsstunden/Monat. Zieht man Urlaub, Krankheit und nicht anrechenbare Arbeitszeit ab, dann rechnet man vielleicht mit 160 effektiven Stunden im Mittel pro Monat. 160 Stunden x 30 Euro = 4.800 Euro/Monat zzgl. MwSt.. Das ist schon deutlich mehr als ein normales Bruttogehalt + 25%. Leerzeiten sind aus meiner Sicht nur bedingt einzurechnen und müssen durch geschickte Auftragsplanung kompensiert werden und z.B. dadurch, daß man in Leerzeiten seinen Urlaub verbringt. | ||
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Arkham: Offline
![]() Beitrag Datum: 14.10.2011 Uhrzeit: 21:53 ID: 45109 | Social Bookmarks: Zitat:
![]() Zitat:
Projekte bis 350.000 sind aber wohl auch eher keine klassischen Freelancerprojekte. | ||
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mrblack: Offline
![]() Beitrag Datum: 14.10.2011 Uhrzeit: 23:46 ID: 45110 | Social Bookmarks: Ich verstehe wirklich nicht wenn ich mir das durchlese was mit den Architekten los ist, da werden die eigenen Gehälter nach unten geredet, das die Büros nicht mehr zahlen können... . - Wenn jedem das Problem bekannt ist, sollten die Kammern daran was ändern. Ich finde es eine Frechheit das man nach dem Studium für 1600-2400€ arbeiten gehen soll. - Freie Mitarbeit direkt nach Studium gehört verboten. Dies ist Ausbeutung. - Wenn der Vorschlag zur ach so tollen freien Mitarbeit vom Büro kommt. Wenn Büros mit dem Geld der HOAI nicht auskommen gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Das Büro arbeitet nicht effektiv 2. Die Honorare sind zu niedrig - Daraus resultieren auch zwei Lösungen: bei 1. Büros müssen schließen bei 2. Die Kammer muß sich für höhere Honorare einsetzen und Büros die unter dem Honorar arbeiten solange mit klagen überziehen bis diese schließen müssen. - Geht mal zu einem Notar, da arbeitet auch keiner unter dem Mindestsatz. Ich habe mir nach dem Studium zum Ziel gesetzt Geld zu verdienen, ich sage mir: Wo ich arbeite ist mir egal, das Geld muß stimmen und es muß einigermaßen Spass machen. Mit 2-3 Jahren Berufserfahrung für einen Hungerlohn arbeiten gehört bei mir nicht zur Lebenseinstellung. ICh habe aber auch verstanden das dies viele andere nicht so sehen und wie für einen Hungerlohn arbeiten und sich dabei froh reden. Wenn hier manche von 30€ bei freier Mitarbeit von gutem Gehalt reden arbeiten die auch für 1500€ als Angestellte bei 50-60Std. die Woche. Dies zeigt mir aber auch das diese Leute nicht Betriebswirtschaftlcih denken können. betsellt euch mal nen Handwerker, da wird der Lehrling mit 30€ Std. abgerechent. - Aber scheinbar ist die Leistung eines Architekten nicht mehr Wert, wenn die Architekten selbst mit diesem Gehalt mehr als zufrieden sind. DAS WICHTIGSTE BEI ALLEM WAS MAN MACHT IST RECHNEN!!!! - VOR UND ZURÜCK!! Das scheinen viele aber nicht zu können oder zu wollen. für 1200-1300€ Netto brauch ich nicht zu studieren und dann 50-60 Std die Woche arbeiten. - Das bekommt in der Industrie jeder in einer unteren Position bei einer Woche unter 40 Std Arbeit, bei keiner Verantwortung. - Wenn ich mir auf den Baustellen die alten Architekten (55-65 Jahren) anschaue sehe ich das die Gehälter in der Branche früher mal besser waren bzw. der Arbeitsaufwand für ein BV wesentlich geringer. - Ich glaub ich sollte ne eigene Kammer aufmachen ;-). |
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Social Bookmarks: Ist mir alles ein bißchen zu romantisch verklärt hier. Der Markt regelt das mit dem (Vor- und Zurück)Rechnen ganz schnell und nicht der einzelne Akteur, zumindest nicht, wenn er längere Zeit auf dem Markt aktiv sein möchte. Wirtschaftlich muß es immer sein, sonst kann man gleich zu Hause bleiben. Der Vergleich mit anderen Branchen hinkt allerdings meist. Wenn man allerdings andere Branchen unbedingt zum Vergleich heranziehen möchte, sollte man vielleicht "freie Künstler, Journalisten und Archiologen" statt "Rechtsanwälten, Ärzte und Wirtschaftsingenieure" nehmen. Natürlich liegt auch bei den Löhnen und Honoraren einiges im Argen, aber das ständige "ich will aber" alleine bewirkt rein gar nichts. Es ist relativ einfach herauszufinden, ob man seine Vorstellung umsetzen kann, es besser macht als andere, mehr verdienen kann und seine Mitarbeiter besser entlohnen kann als es die anderen Büros tun: Selbständig machen....aber bitte nicht scheinselbständig. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren derzeitigen Arbeitgeber. ![]() | |
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Social Bookmarks: Zitat:
Mit den von mir genannten 4.800 Euro (geschätzte Nettoeinnahmen/Monat bei 30 Euro Stundenlohn und überschaubarem Arbeitseinsatz) kannst Du als Freelancer nach Abzug aller Kosten jedenfalls besser und meist entspannter leben, als ein angestellter Architekt mit 2.800 Euro Bruttolohn und einigen unbezahlten Überstunden. ...und die gibt's reichlich. | ||
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Registrierter Nutzer Registriert seit: 29.04.2011
Beiträge: 60
Arkham: Offline
![]() Beitrag Datum: 15.10.2011 Uhrzeit: 23:36 ID: 45118 | Social Bookmarks: Zitat:
![]() Wenn ich von 22 Arbeitstagen / Monat ausgehe komme ich bei 8 Std/Tag auf 176 Arbeitsstunden. Eine Begründung wieso ein Freier von einem höheren Arbeitspensum ausgehen soll bleibst Du schuldig, würde mich aber interessieren. Wer sich als Freier darauf einlässt wird nicht lange am Markt sein. Unbezahlte Mehrleistung führt langfristig zum eigenen Bankrott (wirtschaftlich und oder physisch), davon können u.a. auch so einige Architekturbüros ein Liedchen singen. Ich komme minus Deinen 160 Std. so auf 16 Std Monat für Urlaub, Krankheit und nicht abrechenbare Arbeitszeit, also 2 Tage / Monat. Das das nicht passt bedarf kein BWL-Studium. Den Satz zu den Leerzeiten und wie man die nutzen soll finde ich, insbesondere in diesem Zusammenhang geradezu unverschämt (sorry wenn ich so deutlich bin) 2.: Ein Freier konkurriert nicht mit Festangestellten. Das tut er nur wenn er sich scheinselbstständig als Freier in ein quasi angestelltes Verhältnis begibt. Es ist vielleicht notwendig auf den Unterschied hinzuweisen um Missverständnissen vorzubeugen weil es in der Architektur so viele Scheinselbstständige gibt. Zu Deinen letzten beiden Posts: Wieso zwischen Künstlern, Journalisten und Wirtschaftsingenieuren unterscheiden? Ein Freier bietet den Luxus kurzfristig und zeitl. nach gusto des Auftraggebers begrenzt oder eingeschränkt eine Dienstleistung anzubieten ohne das der sich weiter um Nebenkosten, Rente etc. kümmern muss. Ich sehe da keinen Unterschied bei Archiologen und Wirtschaftsingenieuren. Das ist für Auftraggeber quasi wie Zeitarbeit, und die kostet den Auftraggeber gerne das doppelte (in Zahlen +100%) einer Angestelltenstunde, ... das hat Gründe. Ich habe den Eindruck das Du aus der aktuellen, miesen Situation heraus argumentierst, kritische Verhältnisse als gegeben ansiehst, und das ist denke ich gefährlich. Nur weil einiges im Argen ist darf man nicht davon ausgehen das das normal oder gar nachhaltig ist. Wenn Du sagen wolltest das es wegen der Situation zu riskant ist als Freiberufler in den Architektenmarkt einzusteigen, dann gebe ich Dir Recht. Das sollte man wirklich nur wenn man ein gutes finanzielles Polster hat um miese Aufträge abzulehnen und evtl. nebenbei eine architekturferne Einnahmequelle. Die freiberuflichen Architekten die ich in D kenne ignorieren die Bank durch ihre Rente. Dem letzten wurde gesagt das ein Stundenlohn von 30 Euro ja mehr eine Bezahlung für eine leitende Position sei (?!), einem anderen wurden 2000 Euro + Mwst / Monat angeboten, mit den Worten: "Mehr kann ich mir nicht leisten" ![]() | |
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Registriert seit: 22.02.2005
Beiträge: 2.336
Kieler: Offline
Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 16.10.2011 Uhrzeit: 00:00 ID: 45119 | Social Bookmarks: Nun verwechseln wir aber freie Mitarbeiter mit freiberuflichen Architekten, oder? Mir erschließt sich hier der Sinn nicht. Der freie Mitarbeiter hat doch noch einige Posten weniger auf dem Zettel als der Freiberufler, er hat i.d.R. kein Haftungsrisiko, keine Akquisitionsaufwendungen, bezahlt keine Genossenschaftsbeiträge usw., hat keine Verantwortung und ich persönlich, der ich lange als freier Mitarbeiter tätig war und auch noch manchmal bin, schätzte nicht nur die Flexibilität, sondern fühlte mich auch viel sicherer als in Festanstellung... Und was die Bezahlung anbelangt, das ist ganz einfach eine Angelegenheit von Angebot und Nachfrage und nicht von Integrität. Nicht umsonst verdient man in den hinteren Leistungsphasen mehr als in den vorderen, die Personaldecke ist hier nämlich dünner. |
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Ich gehe von 220 Stunden (eher 240) aus, die man als Selbständiger, auch Freelancer, locker im Monat leisten kann. Wenn man effektiv arbeitet, resultieren nach Abzug von Urlaub, Krankheit und kleineren Lücken daraus mind. 160 abrechenbare Stunden. | ||
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Social Bookmarks: Zitat:
Wir dürfen hier nicht verwechseln, wie schon von Kieler erwähnt: Freelancer, die Ihre Dienstleistungen ohne große Haftung an Büros weiterverkaufen (aus meiner Sicht realistische Stundenlöhne um die 30-35 Euro/Stunde, weil sonst uninteressant und nicht konkurrenzfähig am Markt) und selbständige Architekten mit Aufträgen direkt vom Bauherrn erhalten und wiederum Freelancer beauftragen, die Ihre Dienstleistungen an Büros weiterverkaufen (aus meiner Sicht realistische Stundenlöhne für selbständige Architektenum die 55-75 Euro/Stunde). Leider kommt nach HOAI manchmal unterm Strich weniger raus. Alles netto und zzgl. Nebenkosten versteht sich. Ich hoffe jetzt wird's klarer. | ||
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