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Archimedes: Offline

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Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all

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Datum: 19.11.2009
Uhrzeit: 19:04
ID: 36466



AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium

#1 (Permalink)
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Da selbst 12 oder 14 Semester Diplomstudiun niemanden ausreichend auf den Berufsalltag vorbereiten konnten, sollte man versuchen die Leute so früh wie möglich in den eigentlichen Beruf zu bringen. Weniger ausufernde Großentwürfe um festzustellen was dem Prof schmeckt, sondern vielmehr Einblick in Teilbereiche. Ruhig mehr Themen anschneiden und nicht alles bis zum Ende durchexerzieren. So können Studenten eher einen Überblick bekommen und für mich selbst Schwerpunkte setzen. Natürlich hatte eine lange Studienzeit Vorteile und ließ Freiräume, aber später zählen die Berufsjahre und nicht die Zeit auf der Uni/FH.
Gnadenlos durchziehen und nicht mit schlechten Noten hadern. Die werden eh unter theoretischen Bedingungen erzielt und interessieren in der Praxis keinen mehr. Reflektieren und Orientieren kann man sich dann nach dem Abschluss immer noch.

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Miriam: Offline


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Datum: 22.11.2009
Uhrzeit: 21:09
ID: 36484



AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium

#2 (Permalink)
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Ich studiere jetzt im 3.Semester. Und ja, ich fühle mich so. Unter permanentem Druck, was finanzielle Dinge angeht aber auch Noten/Klausuren/Abgaben etc.
Wir können NICHTS wählen (außer Architekturfotografie, wenn man ne Spiegelrefelxkamera hat, sowas unfaires!), haben einen fest vorgegebenen Stundenplan. Wenn einem jetzt noch ne Prüfung aus dem 1.Sem. fehlt, kann man nichts vom 3.Sem. schreiben.

Außerdem: der Bachelor bringt uns Architekten bekanntlich gar nichts. Also muss der Master her, ist ja auch gar nicht so schlecht (vielleicht). Aber, wir (FH AC) sind mit 140 Leuten im 1.Sem. gestarten, aktuell sind wir noch so 120. Masterplätze gibt es 30 (!!!) - Aufnahme nach Notendurchschnitt 2,5, Mappe, Gespräch, Test. Die Wahrscheinlichkeit, an der FH AC seinen Master zu machen ist also recht gering.

Am Rande bemerkt: unsere FH hat ZU VIEL an Studigebühren eingenommen. Was man davon sieht darf man wohl recht kritisch hinterfragen.

Ich bin sicherlich nicht für alles, wofür demonstriert wird, denn über überfüllte Hörsäle oder zu wenig Betreuung können wir uns eigentlich nicht beklagen, aber das Bachelor-/Mastersystem gehört abgeschafft oder grundlegend reformiert.

Und zum Jobben nebenbei: meiner Meinung nach geht das nur, wenn man durchschnittlich mit 4Std. Schlaf pro Nacht auskommt....
Was mir auch noch einfällt, Zeit für's Selbststudium bleibt natürlich auch nicht viel übrig.

Das kann's einfach nicht sein. Und das sagen definitiv nicht nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter/Lehrbeauftragte/Professoren!

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jarrid: Offline


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Datum: 22.11.2009
Uhrzeit: 21:34
ID: 36486



AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium #3 (Permalink)
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@miriam
klar steht man unter extremem druck. aber so wie ich das einschätzen kann wird das im berufsleben nicht anders.
das man im studium finanziell nicht auf rosen gebettet ist, ist auch klar. trotzdem haut das mit dem arbeiten nebenbei hin, zumindest wenn man abends oder am we arbeiten geht, oder bereit ist am we auch etwas für das studium zu tun. Nächte mit wenig schlaf sind da leider manchmal nicht unausweichlich.

ich will damit auf keinen fall sagen, dass das studium perfekt organisiert ist. es gibt bestimmt noch einige punkte zum nachbessern, aber so schlecht wie viele immer sagen, ist es auch nicht.

wozu ich nichts sagen kann ist zum thema studiengebühren, wir in RLP gehören zu den wenig glücklichen die sich darüber keine gedanken machen müssen. und es ist absolut ein thema das ich nicht unterstütze, grade wenn man hört wie wenig mit dem geld gemacht wird (sinnvoll)


in welchem punkt ich dir aber widersprechen muss, ist das mit den prüfungen.
es macht doch nur sinn, erst klausuren/prüfungen aus dem ersten semester vollständig abzuschließen, bevor man mit "stoff" aus den höheren semestern beginnt. warum sollte man beispielsweise statik II vor statik I schreiben?
oder einen entwurf für ein "großes" gebäude machen wenn man grundlagen des entwerfens nicht bestanden hat?

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noone: Offline


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Datum: 22.11.2009
Uhrzeit: 22:08
ID: 36488



AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium #4 (Permalink)
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Zitat:
in welchem punkt ich dir aber widersprechen muss, ist das mit den prüfungen.
es macht doch nur sinn, erst klausuren/prüfungen aus dem ersten semester vollständig abzuschließen, bevor man mit "stoff" aus den höheren semestern beginnt. warum sollte man beispielsweise statik II vor statik I schreiben?
oder einen entwurf für ein "großes" gebäude machen wenn man grundlagen des entwerfens nicht bestanden hat?
ist aber durchaus normal - manche Prüfungen oder Seminare finden nur im WS oder SS statt - bei Nichtbestehen muss man also ein Jahr warten und in der Zwischenzeit andere Klausuren machen.

Zitat:
Außerdem: der Bachelor bringt uns Architekten bekanntlich gar nichts. Also muss der Master her, ist ja auch gar nicht so schlecht (vielleicht). Aber, wir (FH AC) sind mit 140 Leuten im 1.Sem. gestarten, aktuell sind wir noch so 120. Masterplätze gibt es 30 (!!!) - Aufnahme nach Notendurchschnitt 2,5, Mappe, Gespräch, Test. Die Wahrscheinlichkeit, an der FH AC seinen Master zu machen ist also recht gering.

Da läuft wirklich was schief.... wahrscheinlich wird durch die strenge Limitierung der Masterplätze einfach der Versuch der Kammern unterstützt, Absolventenzahlen zu reduzieren......

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Datum: 23.11.2009
Uhrzeit: 11:16
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AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium #5 (Permalink)
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Ich studiere in Bochum und finde das bei uns im Großen und Ganzen ziemlich viel gut läuft. Zum einen ein 8-Semestriger Bachelor der Kammerfähig macht und ausreichend Masterplätze, auch wenn sie mich persönlich nicht interessieren, also vom Thema her - die Qualifikation muss man natürlich mitbringen.
Ausserdem ist der Fachbereich sehr darauf bedacht den Verlaufsplan aufzulockern - sprich das man auch ins "Hauptstudium" kann wenn man noch nicht alle "Grundstudiums" Klausuren geschrieben hat. Ob das nun sinnvoll ist oder nicht bei der Thesis zu stehn und noch nich zu wissen ob man Tragwerkslehre bestanden hat oder seine Arbeite wieder abhängen zu müssen liegt natürlich in der eigenen Verantwortung.
Stressig ist natürlich auch - aber macht ja auch Bock

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Datum: 23.11.2009
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AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium #6 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von m0rti_one Beitrag anzeigen
Zum einen ein 8-Semestriger Bachelor der Kammerfähig macht
Bleibt die Frage, wie der Bachelor dann bitte international vergleiuchbar sein soll, wenn er nichtmal in Deutschland miteinander verglichen werden kann.
Ich dachte nämlich die Vergleichbarkeit sei Grund der Einführung gewesen?!
__________________
Florian Illenberger

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Datum: 23.11.2009
Uhrzeit: 12:09
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AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium #7 (Permalink)
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Zusätzlich zu den Unterschieden bez. Studiendauer wäre auch noch die Unterschiede bez. der Qualifikation von UNI- und FH zu klären.

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Datum: 01.12.2009
Uhrzeit: 01:05
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AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium #8 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Bleibt die Frage, wie der Bachelor dann bitte international vergleichbar sein soll, wenn er nichtmal in Deutschland miteinander verglichen werden kann.
Ich dachte nämlich die Vergleichbarkeit sei Grund der Einführung gewesen?!
Hallo Florian,

das mit der Vergleichbarkeit hat sich schon entscheidend verbessert. Wie oft musste man früher Stellungnahmen (auf Englisch) schreiben, um zu erklären, was denn ein Dipl.-Ing. oder gar ein Dipl.-Ing. (FH) sei. Heute bekommt ein Absolvent ein Diploma Supplement auf Deutsch und Englisch und kann sich im Ausland um eine Stelle oder einen Masterstudiengang bewerben, ohne einen englisch-radebrechenden Gutachter zu bemühen. Auch die Notenskala auf Basis von ECTS-Grades ("gehört zu den 10 % Besten"...) ist international verständlich. Das ist schon ein großer Fortschritt.

Vergleichbar heißt natürlich nicht gleich. Die Hochschulen tun einiges dafür, sich voneinander zu unterscheiden. Und insgesamt hat das der Qualität der Lehre durchaus gut getan.
Gruß!
__________________
Wolfgang Ziegler

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Datum: 23.11.2009
Uhrzeit: 14:08
ID: 36498



AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium #9 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
Da läuft wirklich was schief.... wahrscheinlich wird durch die strenge Limitierung der Masterplätze einfach der Versuch der Kammern unterstützt, Absolventenzahlen zu reduzieren......
Was ja grundsätzlich nicht schlecht wäre. Allerdings sollte man das mit der Reduzierung der Absolventenzahlen deutlicher sagen und nicht die Leute so spät rausfiltern.

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m0rti_one: Offline


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Datum: 24.11.2009
Uhrzeit: 00:27
ID: 36511



AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium #10 (Permalink)
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Die Tatsache das die Kammerfähigkeit nach 8 Semestern erhalten wird sagt meiner Meinung nach genug über die Qualifikation aus - das hat sich ja nicht irgendjemand einfach so ausgedacht, sondern das geht konform mit der Ansicht der Kammer. Die genauen Lehrinhalte kann man ja einfach vergleichen.
Es gab vielleicht damals enorme Unterschiede zw. einem Dipl-Ing und einen Dipl-Ing FH ... aber mit Einführung von Bachelor wurde alles auf eine Stufe gesetzt - damit ist dieses elendige Uni - FH Thema tot.
Es gibt außerdem sicherlich noch andere Hochschulen die auf einen 8- Semestrigen Bachelor bauen - denn 6 sind ja nix halbes und nix ganzes.

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jarrid: Offline


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Datum: 24.11.2009
Uhrzeit: 03:27
ID: 36513



AW: Bolognareform - Auswirkungen im Architekturstudium #11 (Permalink)
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@m0rti_one

ich sehe das uni, fh thema ähnlich wie du. da gibt es keinen unterschied mehr.
anders sehe ich jedoch die 8 semester bachelor geschichte. das macht mMn absolut keinen sinn. es muss ja auch nicht jeder in die kammer eintreten. warum sollte z.b. eine frau die kinder hat und nebenbei halbtags in einem architekturbüro arbeiten möchte ein kammerfähiges studium absolvieren. der reicht auch ein 6 semester bachelor studium. ähnlich z.b. wenn man in anderen bereichen arbeiten möchte z.b. bei einer bank als immobilienberater oder als immobilienmakler. es braucht also nicht jeder ein kammerfähiges studium. und wenn man den bachelor als "grundstudium" sieht und dann den master als "hauptstudium" finde ich es persönlich besser mich 4 semester spezialisieren zu können als nur 2. desweiteren wie florian schon sagt war eins der ziele ja auch vergleichbare abschlüsse zu schaffen und nicht wieder 5 verschiedene. international ist es absolut die regel einen bachelor abschluss in 6 semestern zu machen und das nicht nur in architektur.

ich sehe es eher als positiv an wenn nicht jeder ein master studium absolvieren kann und somit der markt sich hoffentlich ein wenig entspannt.
und diejenigen die später in "randbereichen" arbeiten wollen reicht der bachelor ja allemal.

ich will hier jetzt aber keinen diskriminieren. das waren z.t. nur beispiele um das ein oder andere zu verdeutlichen. (frau mit kindern)

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