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| Registrierter Nutzer Registriert seit: 02.01.2009 
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Archiologe: Offline
      Beitrag Datum: 12.08.2010 Uhrzeit: 10:12 ID: 40385 | Social Bookmarks: Ich kenne jemanden, der in einem der bekanntesten dt. Büros, nach einer einmalig erfolgreich bewältigten Aufgabe, nämlich Parkplätze effektiv plazieren, nichts anderes mehr machen durfte. 5 Jahre Parkplätze zeichnen: Wer da nicht depressiv wird, ist eine Maschine!  | 
| Social Bookmarks: @ personal cheese / leipziger / Archiologe: Euren Erfahrungsberichten aus großen Büros kann ich z.T. auch beipflichten, da ich während eines halbjährigen Praktikums in einem solchen ziemliche Schwierigkeiten hatte von der Modellbauecke auch mal an die Rechenmaschine zu wechseln. Naja, aber ich hatte gehofft, dass das als Absolvent vielleicht anders ist.  Zum besagten kleinen Büro bei welchem ich vielleicht anfangen könnte, überwiegen gefühlt schon die Vorteile abewr ich weiß eben nicht ob ich es mir da nicht ein bisschen zu einfach mache. Dort werden zum Beispiel praktisch keine Wettbewerbe gemacht und obwohl man schon beteiligt ist bei der Entwurfsarbeit, hat man dann doch am Ende das Gefühl, dass es eh so wird wie die Chefs es wollen (was ja auch ok ist, ist ja schließlich ihr Laden). Ich habe aber auch das Gefühl, dass man sich vielleicht (mit dem Know-How was man von der Uni mitbringt) mehr einbringen könnte und neue Sachen ausprobieren (eben mal nen Wettbewerb...). Was micht auch manchmal stört ist die Bürostruktur - es gibt kein vernünftiges Layersystem/Linienstärken, kein Ausschreibungsprogramm (wird noch im Word fabriziert), und wenig Fachliteratur die es eben möglich machen würde sich Infos die man braucht zu holen (und das Internet ist da ja bekanntlich auch nicht immer zuverlässig zu befragen). Ich denke sowas wird ja wohl in großen Büros vorhanden sein oder? 
				__________________ [...selbst das Vertraute ist nur wohl bekannt, solange man darauf verzichtet, genau hinzusehen.] [Daniel Kehlmann] | |
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Archiologe: Offline
      Beitrag Datum: 12.08.2010 Uhrzeit: 11:21 ID: 40387 | Social Bookmarks: Zitat: 
 Ein Beispiel gefällig? Der Chef sagte morgens, ich sollte Beschattungselemente aussuchen und mit den Firmen verhandeln. Wahnsinnsarbeit. Tage später kam er mit einem eigenen Angebot um die Ecke, mit von ihm neu erdachten Anforderungen an das Erscheinungsbild etc. Ich glaube, diese Abstimmungsschwierigkeiten machen den Alltag in kleinen Büros so frustrierend. Übrigens geht es noch schlimmer: Bei zwei oder gar drei Chefs kannst du jede neue Aufgabe erstmal ruhenlassen, bis alle mal an deinem Tisch vorbeigelaufen sind und ihren Senf dazugegeben haben. Das sich die Meiningen der Chefs zur Aufgabe meistens diametral voneinander unterscheiden, brauch ich hier ja wohl nicht erwähnen. | |
| Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004 
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mika: Offline
  Ort: Berlin         Beitrag Datum: 12.08.2010 Uhrzeit: 11:58 ID: 40388 | Social Bookmarks: Zitat: 
 Ich arbeite hier alleine und habe zwei Chefs. Ich mach hier alles alleine, und muss mir auch alles selbst erarbeiten, weil es außer ein paar imaginären Vorstellungen von Qualitätsstandards und Architektur nichts im Büro gibt. Auch niemanden, den ich mal fragen könnte, wie man etwas macht wie z.B. eine Massen- oder Kostenermittlung nach DIN 276. Es wird aber erwartet, dass ich immer alles gleich beim ersten Mal richtig mache. Denn schließlich bin ich als Absolvent ja kein 400€ Praktikant. Das war in dem vorherigen Büro besser, da gab es viele Mitarbeiter, und die meisten konnte man immer fragen, wie die es machen oder wo ich die Vorlagen finde. Und es gab für fast alles Vorlagen. | |
| Social Bookmarks: ... hmm das trifft auch meine Angst vor dem Absolventen-Dasein gut, denn wenn jetzt bei einer Kostenberechnung Fehler noch verziehen werden aufgrund meines Studentendaseins (schon erlebt) wie wird es dann sein, wenn ich "ordentlich Kohle" koste und jede Stunde zählt. Jetzt im Studium hat man ja noch unendlich Zeit sich mit den Dingen zu beschäftigen und alle Bücher an der Hand. kann dreimal über alles nachdenken. In einem halben Jahr heisst es dann aber mehrere Aufgaben gleichzeitig, verantwortungsvoll und richtig zu machen. Dumm ist auch, dass wie oben schon gesagt - niemand im Büro genau zu allen technischen Anforderungen etwas weiß, man es aber selber immer richtig machen sol, ja es von einem erwartet wird. 
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mika: Offline
  Ort: Berlin         Beitrag Datum: 12.08.2010 Uhrzeit: 12:35 ID: 40390 | Social Bookmarks: Zum Problem wird es vor allem, wenn die Zeitplanung den Mehraufwand für das Erarbeiten nicht berücksichtigt. Da muss man dann, anders als ich, protestieren. Das ganze am Besten gleich am Anfang ansprechen. Gute Arbeitgeber, wissen aber dass man als Absolvent mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung noch nicht alles gemacht hat und ohne Hilfe länger braucht und Fehler macht. Aber es gibt auch Arbeitgeber die das verdrängen oder ignorieren. Da sollte man dann gehen. Meine Chefin meinte vor einiger Zeit dass ich die Ausführungsplanung für ein Projekt (ca. 1300qm BGF) nach den zwei Wochen Bauantrag, dann ja auch in zwei Wochen fertig hätte. Ja, nee, is klar. Ich hab Ihr widersprochen. Aber sie meinte, ich müsse verstehen, dass bei dem Projekt kaum Geld verdient würde, und ich ja mehr als nur ein Praktikant verdiene und dafür meine Zeit dann effizient planen müsse. Alles klar ! Daher werde ich in diesem Büro auch nicht mehr all zu lange bleiben. | 
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