Registrierter Nutzer Registriert seit: 06.07.2011
Beiträge: 5
silva: Offline
Beitrag Datum: 06.07.2011 Uhrzeit: 16:42 ID: 44306 | Social Bookmarks: hallo leute. ich stehe nun kurz vor der entscheidung meines studiengangs. ich habe schon einiges in diesem forum gelesen, meistens negatives. ich war bei zwei studienberatern und beim berufsberater im arbeitsamt. was die mir erzählten, war bei weitem nicht so schlimm, wie das, was man hier so liest. ich bitte euch, um eine realitische einschätzung. ich habe das gefühl, dass die persönliche frustration vieler leute , die meisten beiträge hier bestimmt. ist die lage wirklich so miserabel ? dass der arbeitsmarkt nicht rosig ist, ist klar. und das nicht nur bei den architekten. ich sehe es auch ein, für einen job, der einem spaß macht, punkte beim gehalt einzubüßen. jedoch habe ich keine lust, jeden tag 12 std im büro zu hocken und an wochenenden bis tief in die nacht zu arbeiten. freizeit ist ein wichtiger aspekt. ist das jedoch bei anderen berufen auch so ? ich stehe nämlich grade zwischen der architektur und dem wirtschaftsingeniuerswesen. meine berater meinten, dass es so schlimm gar nicht ist, mit dem arbeitsmarkt. allerdingts konnten die mir über die arbeitsbedingungen nichts sagen, was mich wie gesagt, doch schon sehr interessiert. deswegen frage ich direkt euch architekten , wie siehts EHRLICH bei euch aus ? und was ich auch sehr interessant finde, was gibts für berufliche ausweichmöglichkeiten ? ist es üblich, dass ein architekt kurzfristig bzw. dauerhaft woanders arbeitet ? und wo kann er dann arbeiten ? |
| |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 21.08.2009
Beiträge: 36
timtonnendach: Offline
Beitrag Datum: 06.07.2011 Uhrzeit: 22:00 ID: 44313 | Social Bookmarks: Ganz ehrlich, mach Wirtschaftswissenschaften, es sei denn, dass würdest du nur wegen des petentiell guten Gehalts machen - dein Berufsberater hat einfach mal keine Ahnung. Mir hat man vor 10 Jahren auch mal erzählt, dass der Arbeitsmarkt und die Zukunft für Architekten super sein wird, da wusste schon jeder aus dem Bereich, wie schlecht es werden würde! Also wenn Du wirklich interesse an WiWi hast - ich würds machen. Mal abgesehen besteht das Architektendasein auch einfach mal aus viel Routine, öden Ausschreibungen und ähnlichem..... Und glaub mir, das mit dem Gehalt ärgert dich mit Mitte 30 viel mehr als man vorher denkt.... |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 06.07.2011
Beiträge: 5
silva: Offline
Beitrag Datum: 07.07.2011 Uhrzeit: 03:13 ID: 44317 | Social Bookmarks: das ist es ja, was mich eigtl nur reizt, das potenzielle gehalt... mein berufswunsch ist schon eher der architekt, deswegen wurde mir das auch geraten. darf ich dich denn fragen wie es bei dir aussieht ? bist du zufrieden (gehalt, arbeitsbedingungen,..)? |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 23.03.2010
Beiträge: 30
leipziger: Offline
Beitrag Datum: 08.07.2011 Uhrzeit: 14:46 ID: 44329 | Social Bookmarks: - Berufsberater und Co. haben keine Ahnung. Das ist immer so. - Letztlich wertet man viel weniger das, was man tut, als das, wie es abläuft. Du sitzt immer wieder mit eigenartigen Bauherren zusammen, es muss alles ganz schnell gehen, soll alles nichts kosten..., und urchsichtige Projektkonstellationen... das kann man nicht alles erfüllen. Und wird beim ersten Termin gefragt, ob in nächster Zeit Urlaub ansteht. Über diese Dinge geraten Viele in einen unlösbaren Konflikt. Dieses Dinge lassen sich nicht in einer Informationsbroschüre des Arbeitsamts darstellen. - Darüber hinaus geraten viele über die gewünschte Mobilität in einen weiteren persönlichen Konflikt. Architekt xy hat sein Büro in Hamburg und gewinnt einen Wettbewerb in München. Öffentlicher Bauherr Z. in München droht, die Leistungsphasen ab 5 nicht beauftragen, wenn die Mitarbeiter nicht ab sofort vor Ort sind (natürlich hat er keine juristische Handhabe dafür). Die jüngsten Mitarbeiter ziehen um - aber könne sie nach 6 Jahren, wenn das öffentliche, sehr komplizierte Projekt nach drei aufgehobenen EU-weiten Ausschreibungen endlich fertig ist, zurück nach Hamburg? Wollen sie noch?!?! Mit dieser Frage ist derjenige dann ganz alleine. (Die Beispiele sind nicht frei erfunden.) |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 06.07.2011
Beiträge: 5
silva: Offline
Beitrag Datum: 09.07.2011 Uhrzeit: 03:05 ID: 44339 | Social Bookmarks: also ich hab mich schon sogut wie für den ingenieur entschieden, doch jeder sagt mir , mach worauf du lust hast, das ist wichtiger , als dass was lukrativer ist.... |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 29.04.2011
Beiträge: 60
Arkham: Offline
Beitrag Datum: 09.07.2011 Uhrzeit: 14:42 ID: 44341 | Social Bookmarks: Lust dazu haben ist nicht unwichtig um das Studium durchzuziehen. Nur des Geldes wegen mag als Motivation nicht ausreichen und Dir geht auf halben Weg die Luft aus. Deine Einstellung zur Arbeitszeit qualifiziert Dich für keines der beiden Studiengänge, die sind beide recht anspruchsvoll Vielleicht gibt es ja noch einen dritten Bereich der für Dich in Frage kommt. Solltest Du finanziell schon jetzt unabhängig sein, Aussicht reich zu erben, Architekten oder Bauherren im näheren Bekanntenkreis haben (Vitamin B, geplante Selbstständigkeit), dann nimm Architektur. Der Berater hat sich wahrscheinlich an den Arbeitsamtstatistiken orientiert. Viele arbeitslose Architekten haben keinen Anspruch auf Zuwendungen des Staates und tauchen in den Listen garnicht erst auf. Das kann das Bild etwas verzerren. Die Absolventen die am Ende doch wieder in Ihren Lehrberufen oder anderen Bereichen arbeiten findet man da auch nicht, und das sind (subjektiver Eindruck) eine ganze Menge. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 21.08.2009
Beiträge: 36
timtonnendach: Offline
Beitrag Datum: 09.07.2011 Uhrzeit: 19:21 ID: 44343 | Social Bookmarks: Zitat:
Und der Beruf ist eben auch sehr anstrengend, wie es Arkham ein wenig beschreibt. Und die Baubranche ist echt mal im Eimer, auch wenn es gerade einen kleinen Boom gibt... Und jeder Anfänger nimmt sich ja vor, zu den besten zu gehören, aber als einer der besten Wirtschaftsigel verdient man dann eben 150.000€/Jahr und als sehr guter und leistungsfähiger Architekt als Angestellter kaum mehr als 50.000€. Und Tarifgehälter gibt es auch nicht wirklich, d.h. man muss um jeden Cent, jede Überstunde verhandeln.... Zudem macht eben auch kaum einer nachher das, woran er Interesse hatte, nämlich entwerfen. Liebe Grüße TimT. Geändert von timtonnendach (10.07.2011 um 14:14 Uhr). Grund: Verständlichmachung | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 22.12.2008
Beiträge: 492
k-roy: Offline
Beitrag Datum: 10.07.2011 Uhrzeit: 10:11 ID: 44345 | Social Bookmarks: ich sammel auch mal ein bischen: - Ich kenne keine arbeitslosen Architektenkollegen im Moment - Es gibt oft diese zwei Berufsbilder: anspruchsvolle Entwurfstätigkeit/wenig Geld/viel Arbeit <> wenig Entwurf/mehr Geld/Regelarbeitszeiten - 50.000€ im Jahr verdiene ich lange nicht - Die Baubranche insgesamt halte ich nur bedingt für zukunftsträchtig. Weniger Wachstum und Wirtschaftskrisen wirken sich quasi sofort auf die Branche aus. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 10.07.2011
Beiträge: 1
copy&paste: Offline
Beitrag Datum: 10.07.2011 Uhrzeit: 11:32 ID: 44346 | Social Bookmarks: Lass es sein..... es ist besser. Es sei denn, du hast einen Vater oder Onkel, der ein gut gehendes Architekturbüro hat. Das ist die einzige Chance, musste ich mir auch eingestehen nach 23 Jahren Architekturberuf als Angestellter. Manche würden sagen mein Gehalt ist gut, (als Architekt) aber in Wirklichkeit muß ich auch nebenbei arbeiten um über die Runden zu kommen. Altes Auto, Urlaub vielleicht, grübelnde Frau, nörgelnde Kinder. Ihr müßt es schon auf mindestens 4000,- Euro brutto bringen plus mindestens halbtags arbeitenden Partner der mindestens 2000,- Euro verdient wenn man von einem halbwegs erträglichen Leben sprechen wollt. Nene, entweder selbständig oder gar nicht, und das geht nur mit Startkapital (Verwandschaft) oder sehr sehr viel Glück. Habe auch dadurch einen jungen neuen Nachfolgerchef bekommen der sich so eingekauft hat. Toll, rennt jetzt mit meinen Superentwürfen rum und bezeichnet sich als Entwerfer der Bauten. Fährt mit super Schlitten, und ich der "Macher" mit uraltem Volvo. Tipp: Erbe oder verdiene erst richtig Geld und werd dann erst Architekt. Und wirklich: dank Gesetzgebung steht man immer mehr mit halben Bein im "Knast". Denn der Architekt ist immer der, der zuerst haftbar gemacht werden kann; dessen Versicherung kann dann zusehen, sich das Geld dann von anderen Schuldigen einzutreiben. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 21.08.2009
Beiträge: 36
timtonnendach: Offline
Beitrag Datum: 10.07.2011 Uhrzeit: 14:13 ID: 44347 | Social Bookmarks: Dazu noch die Anmerkung, dass ich auch keine arbeitslosen Architekten kenne, aber jede Menge in anderen Berufen als der Architektur, das geht von Immobiliengedöns bis zu ganz anderen Bereichen... und ich kenne auch immernoch 2.400€-Brutto-Verdiener.... |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 06.07.2011
Beiträge: 5
silva: Offline
Beitrag Datum: 29.07.2011 Uhrzeit: 18:51 ID: 44560 | Social Bookmarks: ich habe mal einen professor gefragt, wieso denn soviele studenten zugelassen werden, wenn der markt so stark überfüllt ist . er sagte, dass es ein politisches problem ist, denn wenn die fhs/unis nicht so und soviele studenten wie vorgegeben zulassen, bekommen sie ein problem... doch wieso ist das so ? wieso regelt mann es einfach nicht so, dass nur noch soviele ausbgebildet werden, wie mittel-, oder langfristig gebraucht werden ? was gibt es denn für alternativen nach einem architektur studium ? ich mein, man sollte schon 2 jahre irgendwo arbeiten und hinter sich bringen , um sich architekt schimpfen lassen zu können. aber was kann mann danach machen , wenn man geldtechnisch nicht zufrieden ist ? kann mann irgendwo als architekt noch gutes geld verdienen ? wie und wo kann mann sich weiterbilden oder spezialisieren , um sich z.b besser mit betriebswirtschaft auszukennen ? vielleicht macht eine kombination einiges einfacher ? wie stehst mit auswandern? wo gibts denn bessere verhältnisse für architekten ? hab gehört die schweiz sucht gute JUNGE architekten ? ich muss keine 10.000 euro im monat verdienen ,aber nach einer 5 bzw 7 jährigen ausbildung, sollte mann doch anständig entlohnt werden... ich möchte sehr gerne architektur studieren, der absolute traumberuf... aber fürn hungerlohn ?! Geändert von silva (29.07.2011 um 19:08 Uhr). |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 06.07.2011
Beiträge: 5
silva: Offline
Beitrag Datum: 03.08.2011 Uhrzeit: 12:58 ID: 44586 | Social Bookmarks: erst einmal danke für die zahlreichen antworten ...! ich hab kaum zeit um alle zu lesen ...! naja jedenfalls drängt sich bei mir noch eine frage auf... ok angenommen einstiegsgehalt 2400 brutto, realistisch oder? wenn ich mir andere ausbildungsberufe so anschaue, kommt kaum einer an 2400 ran...ok akademiker und ausgebildete sind natürlich etwas anderes. aber wenn mann nicht auf das ganz große geld aus ist, kommt mann doch sehr gut damit über die runden oder etwa nicht ? also ich hab mal für ne zeitarbeitsfirma gejobbt und dort habe ich leute kennengelernt die mir 1200 brutto auskommen mussten... ich hab auch noch nicht gehört, dass einer von denen verhungert ist. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 07.08.2006
Beiträge: 1.185
personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 03.08.2011 Uhrzeit: 22:46 ID: 44591 | Social Bookmarks: Einstiegsgehalt von 2000 Euro brutto ist eher realistisch. bleiben Netto ca. 1300 Euro Durchschnittliche Lebenshaltungskosten Student Berlin 830 Euro... Lebenskostenrechner - UNICUM |
| |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Architektur-Themenbereiche | Antworten | Letzter Beitrag |
Wer kann mir bei meiner Entscheidung helfen? | labello22 | Studium & Ausbildung | 17 | 15.09.2006 19:55 |
entscheidung cinema oder 3d studio | MrBulbous | Präsentation & Darstellung | 17 | 17.12.2004 18:27 |